Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Seit Sommer 2015.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

  • Magister-Studium der Islamwissenschaft (Arabisch + Persisch), Germanistik und Philosophie u. a. in Leipzig und Freiburg i.Br. (1998-2004)
  • Auslandsstudium in Damaskus (2000-2001)
  • Promotion in Jena und Freiburg i.Br. zu einem Thema der Koraninterpretation (2005-2009)
  • Mitarbeiter an einem Forschungsprojekt zum islamischen Recht in Paris (2009-2010)
  • Seit 2010 Assistent am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Uni Bayreuth.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Durch die AfD! Ende Februar 2013 bin ich einer namhaften Zeitung über einen Artikel gestolpert, der eine neue politische Partei namens "Alternative für Deutschland" nach allen Regeln der Kunst schlecht gemacht hat. Gerade das aber hat mich neugierig gemacht! Anfang März 2013 bin ich dann Mitglied geworden und hatte  bislang nicht den geringsten Anlaß, diese Entscheidung zu bereuen.

Wer etwas für sein Land tun will, hat mit der AfD erstmals seit Jahrzehnten wieder die Möglichkeit dazu. Die AfD vertritt in allen großen Fragen, in denen die etablierten Parteien einen unpatriotischen Konsens gebildet haben, die patriotische Gegenposition und macht so eine Politik für unser Land wieder möglich.

Was treibt Sie an?

Den Nutzen des deutschen Volkes mehren und Schaden von ihm wenden.

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Die Debatten, wie sie jetzt im Landtag geführt werden, sind technokratische Scheindebatten, die sich in Details verlieren und die wirklich wichtigen Grundsatzfragen ausklammern. Ich habe mir vorgenommen, Einspruch zu erheben und all die wichtigen Grundsatzfragen, die gestellt werden müssen, auch zu stellen.

Wollen wir weiter in einen bürokratischen Monsterstaat namens "EU" marschieren? Wollen wir unsere Universitäten auf dem Altar einer falsch verstandenen "Internationalisierung" opfern? Wollen wir, daß die Lebensweisen von sexuellen Minderheiten unseren Kindern in der Schule als Vorbild vermittelt werden? Wollen wir hinnehmen, daß unsere deutsche Gesellschaft in eine multikulturelle Gesellschaft transformiert wird? Wollen wir uns mit der ungezügelten Masseneinwanderung abfinden? Es ist unser gutes Recht zu sagen: Nein, wir wollen all das nicht!

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Die herrschende Politik verfolgt eine antinationale Generallinie. Sie greift die Nationalstaaten von oben, von der Ebene der EU, und von unten, von der Ebene der Regionen, an. "Europa der Regionen" ist das Schlagwort dieser Politik, in der die Nationalstaaten nicht mehr vorkommen.

Ich bin ein Verfechter des Nationalstaates: Einzig und allein der Nationalstaat ist in der Lage, uns Freiheit, Demokratie und soziale Sicherheit zu garantieren. Wenn die Nationen verkümmern, können die Regionen nicht erblühen. Ich befürworte daher einen gezielten Rückbau der EU zu einem lockeren Staatenbund mit einer auf den Warenverkehr beschränkten Freihandelszone. Zahlreiche Kompetenzen, die während der letzten Jahre der EU überlassen wurden, müssen wieder auf die nationale Ebene übertragen werden.

Wenn wir zu einer in diesem Sinne souveränen und selbstbestimmten Politik zurückfinden, wird davon auch Sachsen-Anhalt profitieren. Die Förderung, die Sachsen-Anhalt zur Zeit aus EU-Töpfen erfährt, wiegt das, was wir in diese Töpfe einzahlen, nicht annährend auf. Die Sanktionen gegen Rußland, zu denen uns die EU zwingt, fügen dem Mittelstand gerade in Sachsen-Anhalt schweren Schaden zu. Und von der unsinnigen Pflicht zur EU-weiten Ausschreibung öffentlicher Aufträge fange ich gar nicht erst an.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Indem ich den Interessen unseres Landes absolute Priorität einräume. Siehe oben.

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Ich sehe keine Chancen, nur Probleme und möchte reagieren, indem ich für 2016 keine Obergrenze, sondern ein Mindestziel von 10.000 fordere, und zwar Abschiebungen! Wir sind nicht verpflichtet, das Sozialamt der Welt zu spielen. In Sachsen-Anhalt gibt es genug Möglichkeiten, das Geld, das wir jetzt für illegale Einwanderer vergeuden, zum Wohle unseres Volkes zu investieren.

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ich werde mich dafür einsetzen, daß das Land seinen Verpflichtungen nachkommt. Es kann nicht sein, daß mehr und mehr Aufgaben auf die ohnehin schon völlig überlasteten Kommunen abgewälzt werden.

Im übrigen ist meinem Wahlkreis am besten damit gedient, wenn sich im Großen die Politik durchsetzt, für die wir von der AfD angetreten sind. Wenn wir keine Milliarden mehr für die sozialstaatliche Umsorgung von Wirtschaftsflüchtlingen aus aller Herren Länder aufwenden müssen, ist genug Geld für die Sanierung von Straßen oder die Förderung des Tourismus da.

Es ist ein Armutszeugnis für die herrschende Politik, daß eine Stadt wie Bad Dürrenberg bei privaten Spendern auf Betteltour gehen muß, um ein so einzigartiges Kulturgut wie das Gradierwerk zu erhalten, aber ein Vielfaches der dafür notwendigen Summe im Hau-Ruck-Verfahren für die Unterbringung von Wirtschaftsflüchtlingen bewilligt wird.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Ich kann mich nicht entscheiden zwischen der Bibliothek des Orientinstituts im Mühlweg in Halle, wo ich während meines Studiums viel Zeit verbracht habe, und dem Gasthaus "Zum Schäfchen" in Schnellroda, wo die Akademien des Instituts für Staatspolitik stattfinden.

Was mich an Sachsen-Anhalt fasziniert, ist das weite unverbaute Land, die kleinen Dörfer, die Spuren des Mittelalters und die große Geschichte, die sich in die Ortschaften eingeschrieben hat.