Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Ich wurde 1981 in Halle geboren und lebte aufgrund der Arbeitsmarktsituation in Sachsen-Anhalt zwischen 1998 und 2014 in Baden-Württemberg und Hessen.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Ich habe im Alter von 18 Jahren meiner Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst in der Fachrichtung Lokführer und Transport in Halle abgeschlossen. 2003 unterzeichnetet ich einen 12-Jahresvertrag bei unseren Streitkräften und erhielt über eine zivile Aus- und Weiterbildung den Abschluss eines Verwaltungsfachangestellten und wurde als Rechnungsführer in den jeweiligen Finanzbereichen eingesetzt.

Um meinen beruflichen Wiedereinstieg bestmöglich vorzubereiten, legte ich mein Fachabitur im Englischen ab und bildete mich zum staatlich geprüften Techniker in der Verkehrslogistik weiter.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Mein politisches Engagement beruht auf meiner Überzeugung, unser Land zu einer für uns und nachfolgenden Generationen wirtschaftlich starken sowie lebensfreundlichen Heimat gestalten zu können.

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Den Bürgern eine Alternative zur berufsbedingten Abwanderung zu geben. 

Investitionen in die Bildungs- und Sozialpolitik dürfen nicht länger nach ökonomischen Gesichtspunkten bewertet werden.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Durch eine lösungsorientierte Politik können wir in Sachsen-Anhalt neue und vor allem längst überfällige Impulse setzen. Das reine Verwalten eines Status quo, so wie es unsere Landesregierung seit Jahren praktiziert kann und wird Sachsen-Anhalt nicht zu einem lebensfreundlichen Bundesland machen.

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Menschen in Not zu helfen ist ein Wunsch, den wir alle teilen. Viele Flüchtlinge haben sich auf den Weg nach Deutschland gemacht. Darunter aber auch eine Vielzahl von Menschen, die nicht von Verfolgung und Tod bedroht sind. Flucht zur Verbesserung des persönlichen Lebensstandards ist dennoch nachvollziehbar, kann aber so wie wir es derzeit erleben, nicht von Deutschland und sicher nicht von Sachsen-Anhalt in unbegrenzter Höhe bewältigt werden. Humanitäre Hilfe braucht Realismus und Augenmaß, dazu gehört auch die Festlegung einer Obergrenze. So können wir den Flüchtlingen, die wirklich um Leib und Leben fürchten müssen, effektiv helfen.