Interview Sven Rosomkiewicz - CDU

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Seit meiner Geburt 1986 in Staßfurt. Trotz diverser beruflicher Stationen bundesweit, auf denen ich viel Erfahrung sammeln konnte, habe ich die Verbindung in die Heimat als „Wochenendpendler“ (2002-2010) nie abreißen lassen.

 

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Erweiterter Realschulabschluss (2002), Ausbildung zum Versicherungskaufmann in Hamburg (2002-2005), Studium zum Versicherungsfachwirt (IHK) in Hamburg (2005-2007), kfm. Angestellter in Hamburg (2005-2007), Köln (2007-2010), Hannover (2010-2012) und Braunschweig (seit 2012).

 

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Schon zu meiner Schulzeit habe ich mich für Politik interessiert. 2004 bin ich dann in Hamburg in die CDU eingetreten.

 

Was treibt Sie an?

Der Ansporn, das Umfeld für die Menschen unseres schönen Bundeslandes noch lebens- und liebenswerter zu machen. Wenn ich diese einmal hauptamtlich auf Landesebene vertreten darf, ist das natürlich viel intensiver möglich als jetzt im Ehrenamt. Was mich ebenfalls mehr und mehr antreibt sind die erschreckenden sowohl rechts- als auch linkspopulistischen & realitätsfernen Bewegungen/Parolen oder schlimmer noch Anschläge. Wenn wir mal ehrlich sind geht es mind. 5-6 Mrd. Menschen auf der Welt (deutlich) schlechter als uns in Deutschland/Sachsen-Anhalt. Deshalb mein Motto: nicht jammern sondern machen!

 

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Ein Schwerpunkt, der mich – wenn auch als stv. Vorsitzender des Ausschusses „Kultus- und Soziales“ auf Ebene der Verbandsgemeinde aus einer anderen Perspektive – seit geraumer Zeit beschäftigt, ist das KiföG. Sachsen-Anhalt hat historisch bedingt die bundesweit höchste Betreuungsquote für Kinder. Das sehe ich auch positiv! Nur müssen diese Betreuungsplätze auch bezahlbar bleiben – sowohl für Eltern als auch die Kommunen. Der Elternbeitrag für einen 9 Std. Krippenplatz darf das Kindergeld (190 EUR) meiner Meinung nach nicht übersteigen. Aber auch Kommunen können nicht mehr als 15-20% Ihres Gesamtetats für die Kinderbetreuung aufwenden. Dies wiederum ist nur ein Teil des Themas Kommunalfinanzen – mit dem wohl fast jeder Bürgermeister tagtäglich zu kämpfen hat und der dringend „angepackt“ werden muss. Wenn wie im Falle meiner Gemeinde die Kreis- und Verbandsgemeindeumlage kumuliert 99% beträgt, dann liegt der Fehler im System!

 

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt bekommt nicht immer die Aufmerksamkeit, die es geografisch im Herzen Deutschlands und Europas einnimmt und meiner Meinung nach auch verdient hat. „Blühende Landschaften“ haben wir so einige! Perspektivisch gesehen ist eine gute und kombinierte Bildungs- und Wirtschaftspolitik sowie Infrastruktur mit Wettbewerbsvorteilen von entscheidender Bedeutung – nur so wird es uns gelingen, die Abwanderung der gut (aus-)gebildeten Menschen auch zu stoppen.

 

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Durch Einsatz & Übernahme von Verantwortung auf mehreren politischen Ebenen.

 

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Probleme sehe ich keine – aber natürlich Herausforderungen. Chancen bieten sich allemal für unser Bundesland, das seit der Wiedervereinigung rd. 650.000 (über 22%) Einwohner verloren hat! Grundvoraussetzung dafür ist die Integration. Sachsen-Anhalt ist in der Lage, jährlich 10.000-15.000 Flüchtlinge zu integrieren, ohne dass es zu Problemen kommt. Als Bürgermeister eines 1.250 Seelen-Dorfes habe ich schon beweisen können, wie Integration funktioniert.

 

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ich sehe die vermeintlichen Problemen der Menschen/Kommunalpolitiker des Salzlandkreises als Herausforderung und nehme mich diesen gern an.

 

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Das „schönste Dorf der Welt“ natürlich – mein Heimatort Borne.