Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

In Thüringen geboren und aufgewachsen, verschlug es mich 1970 durch die Heirat mit meiner Frau nach Sachsen-Anhalt, was ich bis heute nicht bereut habe.

 

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Nach dem Abschluss der mittleren Reife habe ich den Beruf des Maschinenbauers erlernt.

1979 habe ich das Studium als Gesellschaftswissenschaftler erfolgreich abgeschlossen. Nach der Wende habe ich als selbständiger Gastronom und später im Taxigewerbe gearbeitet. Damit konnte ich durch die Arbeit in verschiedenen Gremien mit vielen Menschen zusammen arbeiten, was mir die Sinne für die Beurteilung der jeweiligen Lage geschärft haben. Nur durch die Arbeit mit den Menschen vor Ort und der richtigen Einschätzung von lebensnotwendigen Entscheidungen ist es möglich, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

 

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Zur Politik bin ich nach der Wende gekommen, als die Zeit der großen Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt einsetzte. In diesem Bundesland, welches über viele Jahrzehnte das Herzstück des Schwermaschinenbaus war und quasi über Nacht zehntausende fleißige und gut ausgebildete Menschen auf der Straße standen, gab es  für viele Menschen plötzlich keine Zukunft mehr. So etwas hatte hier bisher keiner gekannt. Nach jahrelanger, gewissenhafter Arbeit wurden sie plötzlich nicht mehr gebraucht. Ich konnte damals in viele traurige und hoffnungslose Gesichter sehen, und viele wussten nicht, was die Zukunft wohl bringen mag.

Von der damaligen Treuhand und der Politik waren die meisten nur noch enttäuscht. Das hat mich angetrieben, in die Politik zu gehen, um ein Sprachrohr für die vielen verzweifelten Menschen zu sein.

 

Was treibt Sie an?

Realismus und Gerechtigkeit zu Gunsten der Gemeinschaft sind der Motor für meinen Antrieb und zur Verbesserung der Lebensverhältnisse in meinem Bundesland.

Persönliche oder politische Rückschläge haben mich bisher nicht aus der Bahn geworfen, weil ich der festen Überzeugung bin, dass unsere Ziele die richtigen sind.

 

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Meine Arbeit im Landtag wird von konsequenter Oppositionspolitik geprägt sein. Es ist höchste Zeit, dass dem eingefahrenen Parteienkartell gründlich auf die Finger geschaut wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich mich sinnvollen Anträgen oder Gesetzesvorlagen verschließen werde. Was im Interesse unseres Volkes ist, wird von einer künftigen NPD-Fraktion im Landtag Unterstützung erhalten, unabhängig davon, von wem die Initiative ausgeht.

Darüber hinaus werde ich darauf achten, meine Zeit nicht völlig vom „parlamentarischen Hamsterrad“ vereinnahmen zu lassen. Ich werde weiterhin den direkten Kontakt zu den Bürgern halten und nicht warten, bis sie mich in meinem Abgeordnetenbüro aufsuchen. So hat es sich bisher im Wahlkampf bewährt und so werde ich es auch nach der Wahl halten.

 

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt ist viel besser als sein Ruf! Auch wenn es in dieser Form noch nicht sehr lange existiert, kann es auf eine große Geschichte zurückblicken. Die zahlreichen Welterbestätten und Baudenkmale sprechen eine deutliche Sprache. Von hier ging einst die Reformation aus – warum sollen nicht auch künftig von hier Impulse ausgehen, die auf ganz Deutschland ausstrahlen?

Es muss jedoch Schluss sein mit dem Bild des Billiglohnlandes, der auch in dem albernen Spruch „Wir stehen früher auf!“ zum Ausdruck kommt. In Sachsen-Anhalt leben viele fleißige Menschen, die leider noch viel zu oft weit fahren müssen, um ihre Arbeitsorte zu erreichen. Es muss Schluss sein mit dem Abbau des öffentlichen Personennahverkehrs, der Schließung von Schulen und Einrichtungen zur Kinderbetreuung. Es ist den Bürgern nicht vermittelbar, dass jetzt, wo seit Monaten eine beispiellose Einwanderungswelle über das Land rollt, plötzlich das Geld da ist, das vorher immer gefehlt hat.

 

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Ich bin mir im Klaren darüber, dass meine Möglichkeiten hierzu aus der Opposition heraus beschränkt sind. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Vorschläge der Abgeordneten meiner Partei in den Landtagen immer und in den kommunalen Parlamenten fast immer geschlossen abgelehnt wurden und werden. Mit Demokratie hat dieses Verhalten nichts zu tun. Es ist eher ein Zeichen ideologischer Verbohrtheit. Ich werde mich dadurch aber nicht beirren lassen und – wie unter Punkt 5 beschrieben – die Forderungen, Anregungen und Interessen der Bürger in den Landtag hineintragen.

 

 

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Im Gegensatz zu den Vertretern der Altparteien sehe ich wenig „Chancen“. Es kommen überwiegend Menschen aus fremden Kulturkreisen zu uns. Es ist fast egal, ob ihre Fälle unter der Überschrift „Asyl“ oder „Flüchtling“ abgelegt werden: Eine „Bereicherung“, wie man uns noch vor kurzem weis machen wollte, stellen sie überwiegend nicht dar. Inzwischen ist es selbst bis zu Bundespolitikern wie Frau Nahles (SPD) vorgedrungen, dass die meisten Einwanderer über keinerlei Berufsausbildung verfügen oder sogar Analphabeten sind. In den Geschichtsbüchern werden derartige Entwicklungen unter „Landnahme“ beschrieben, die stets zu Lasten der alteingesessenen Bevölkerung verlief.

Diese Fehlentwicklung muss beendet werden! Um die Verfahren zu beschleunigen, sind die Verwaltungsgerichte personell aufzustocken und weitere Länder zu siche­ren Herkunftsstaaten zu erklären. Zeitlich begrenzte Zuflucht für politisch Verfolgte darf es nur als Einzelfallentscheidung geben, die mit einer Rückführungsvereinbarung verbunden sein muss.  Wirtschaftsflüchtlinge und abgelehnte Asylbewerber sind konsequent auszuweisen, eine Wiedereinreise ist zu verhindern. Hierfür sind Grenzkontrollen unbedingt nötig! Um finanziellen Anreize zu vermeiden, müssen wieder Sach- an die Stelle von Geldleistungen treten. Die Residenzpflicht ist wieder einzuführen und auch die Drittstaatenregelung muss wieder praktiziert werden. Über einige dieser Forderungen wird auch außerhalb der NPD – bis in Regierungskreise hinein - diskutiert.  Ich habe jedoch Zweifel, ob den Worten Taten folgen werden. 

 

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ich kandidiere – wie auch alles anderen Kandidaten auf der Liste der NPD -  nicht für das Direktmandat eines Wahlkreises. Trotzdem werde ich mich mit den Problemen, mit denen ich mich als Stadtrat von Hecklingen und Kreisrat beschäftigen muss, weiter befassen und im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen, sie zu lösen. Fakt ist aber auch, dass es insgesamt 43 Wahlkreise gibt, die ich und meine Fraktionskollegen nicht aus den Augen verlieren dürfen, auch wenn wir dort nicht unseren Wohnsitz haben.

 

Ich werde mich dafür einsetzen, dass

-           Sachsen-Anhalt nicht weiter ein Billiglohnland bleibt und fordere, gleichen Lohn für gleiche Arbeit,

-          die Kinder- und Altersarmut beseitigt wird,

-          Rentengerechtigkeit bzw. eine Mindestrente eingeführt wird,

-          unsere Familien größere Unterstützung bekommen, denn nur durch gesunde und intakte Familien kann es auch eine zufriedene Gesellschaft geben,

-          die Sicherheit im öffentlichen Raum wieder hergestellt wird, dass sich unsere Frauen und Kinder wieder unbeschwert in der Öffentlichkeit bewegen können,

-          unsere wichtigste Säule der Volkswirtschaft, der Mittelstand, gefördert und steuerlich entlastet wird.

 

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

 

Thale