Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

 

Seit meiner Geburt im Jahr 1976 in Tröglitz, seit 2008 in Zeitz.

 

 

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

 

Nach der Schule habe ich zunächst Maurer gelernt und dann meinen Grundwehrdienst geleistet. Nach Zwischenstationen als Selbständiger in der Erlebnisgastronomie und Gebäudedienstleister bin seit dem letzten Jahr wieder bei einer Baufirma als Maurer angestellt.

 

 

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

 

Da mein Großvater 1953 wegen politisch unkorrekter Äußerungen in Bautzen inhaftiert war, war mein Elternhaus entsprechend vorbelastet. Ich selbst nahm 1997 erstmal an einer Demonstration (München, gegen die Wehrmachtsausstellung) teil. Das weitere ergab sich dann.

 

 

Was treibt Sie an?

 

Zum Beispiel die Bürger von Tröglitz, die mich im letzten Jahr gebeten hatten, für sie die Proteste zu organisieren.

 

 

 

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

 

Aus eigener Erfahrung kenne ich die Probleme kleiner Unternehmen und die bürokratischen Hürden, mit denen sie kämpfen müssen. Darum werde ich mich kümmern. Weitere wichtige Betätigungsfelder sehe ich in der Berufsausbildung, dem Bildungssystem, das vereinheitlicht werden sollte und der Kinderbetreuung, die kostenlos sein sollte.

 

 

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

 

Die Rolle unseres Bundeslandes entspricht nicht den Möglichkeiten, die es eigentlich bietet. Wir müssen wegkommen vom Ruf eines Billiglohnlandes. Es dürfte aber sehr schwer sein, die Fehlentwicklungen der letzten 25 Jahre in kurzer Zeit zu korrigieren.

 

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

 

 

Als Kreisrat weiß ich, dass die Vorschläge der Abgeordneten meiner Partei in den kommunalen Parlamenten fast immer geschlossen abgelehnt werden. Im Landtag dürfte das nicht anders sein, zumindest versucht Frau Budde (SPD) schon im Vorfeld der Wahl Übereinkünfte mit anderen Parteien darüber zu treffen. Mit Demokratie hat dieses Verhalten nichts zu tun. Ich werde mich dadurch aber nicht beirren lassen und alle Möglichkeiten ausschöpfen, die sich mir als Abgeordneten innerhalb und außerhalb des Landtages bieten.

 

 

 

 

 

 

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

 

Im Gegensatz zu den Vertretern der Altparteien sehe ich darin eine Fehlentwicklung, die schnellstens beendet werden muss! Meine Partei hat hierfür ein 9-Punkte-Programm entwickelt, aus dem ich kurz zitieren möchte:

Um die Verfahren zu beschleunigen, sind die Verwaltungsgerichte personell aufzustocken und weitere Länder zu siche­ren Herkunftsstaaten zu erklären. Zeitlich begrenzte Zuflucht für politisch Verfolgte darf es nur als Einzelfallentscheidung geben. Wirtschaftsflüchtlinge und abgelehnte Asylbewerber sind konsequent auszuweisen, eine Wiedereinreise ist zu verhindern. Hierfür sind Grenzkontrollen unbedingt nötig! Um finanziellen Anreize zu vermeiden, müssen wieder Sach- an die Stelle von Geldleistungen treten. Die Residenzpflicht ist wieder einzuführen und auch die Drittstaatenregelung muss wieder praktiziert werden.

 

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

 

 

Ich kandidiere – wie auch alles anderen Kandidaten auf der Liste der NPD -  nicht für das Direktmandat eines Wahlkreises. Trotzdem werde ich mich mit den Problemen, mit denen ich mich als Kreisrat im Burgenlandkreis beschäftigen muss, weiter befassen und im Rahmen meiner Möglichkeiten versuchen, sie zu lösen.

 

 

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

 

Tröglitz