Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

In Sachsen-Anhalt lebe ich seit meiner Geburt, denn meine Familie lebt seit Generationen in Staßfurt. Staßfurt ist somit meine Heimat. Als Student bin ich nach Magdeburg gezogen und habe diese Stadt kennen und lieben gelernt.



Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Momentan studiere ich an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Wirtschaftsinformatik und bin studentischer Mitarbeiter bei der icubic AG. Mein Abitur habe ich am Fachgymnasium für Informationstechnik in Schönebeck erworben. Als Büromitarbeiter für den Landtagsabgeordneten Olaf Meister (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) konnte ich an größeren Projekten mitwirken und viel politische Erfahrung sammeln.



Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Der BUND e.V. in Magdeburg konnte mich überzeugen selber etwas bewegen zu wollen. Das war im Jahr 2013. Der Schritt zu den GRÜNEN war dementsprechend naheliegend. "Meine" Partei arbeitet und befasst sich mit vielen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Problemen.



Was treibt Sie an?

Probleme lösen! Ich möchte meine politischen Ideale umsetzen, wie eine nachhaltige Energiepolitik oder eine Bürgerbeteiligung. Ich nehme die Ängste, Sorgen und Probleme der Bürger**innen ernst und höre Sie mir an. Im Rahmen meiner Möglichkeiten stoße ich dann die politische Lösung an. Oft muss aber auch gesagt werden, dass Politik nicht alles lösen kann oder man an seine Grenzen kommt. Den Zuspruch weiter zu machen, motiviert einen dann umso mehr. 



Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Ich möchte die braunkohlefreundliche Politik der Landesregierung stoppen. Die Politik kann nur einen ordnungspolitischen Rahmen setzen, nicht aber die Firmen daran hindern die bisherigen Konzessionen zu nutzen. Wir müssen jetzt unsere Wirtschaft fit machen für eine Welt ohne fossile Energieträger. Schon Jetzt ist die Grüne Energiewirtschaft ein Rückgrat des Arbeitsmarktes. Denken Sie nur an die vielen Arbeitsplätze in der Windgeneratorenfertigung und deren angeschlossenen Unternehmen. Vor allem darf es keine neuen Tagebaue geben. Sachsen-Anhalt ist kurz davor, die 100% erneuerbare Energiemarke zu erreichen und selbst nutzen zu können. Das ist nachhaltig und zukunftsweisend. Schauermärchen, wie zum Beispiel viele Arbeitsplätze gehen verloren, müssen beseitigt werden.

Ein weiteres Ziel ist die Ehe für alle. Sachsen-Anhalt darf nicht weiterhin in ein tiefschwarzem Koma liegen. Bislang hat die Landesregierung immer bei allen Abstimmungen mit nein gestimmt. Das darf nicht mehr passieren. Diskriminierung von gleichgeschlechtlicher Liebe sollte der Vergangenheit angehören!



Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Potenzial haben wir noch immer in den erneuerbaren Energien. Wir müssen weiter auf zukunftsweisende Technologien setzen. Sachsen-Anhalt ist hier Vorreiter solcher Technologien, welche auch Anwendung finden und uns dabei helfen eine nachhaltige ökologische Zukunft aufzubauen.

Sachsen-Anhalt ist wichtig für Deutschland und für Europa. Es gibt hier viele von der EU geförderte Projekte. Allein das zeigt, welches Potenzial hier schlummert. Allein der EU geförderte Europaradweg R1 ist ein gutes Freizeitziel. Dieser gehört zum Beispiel ausgebaut und verbessert, sowie viel mehr beworben im Tourismussektor.



Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Mitgestalten heißt vor allem Regierungsbeteilung. Wir GRÜNE haben gemeinsam ein Wahlprogramm für die kommende Landtagsperiode erarbeitet und beschlossen. In diesem befinden sich nicht Ideen von Spinnern, die sowieso nicht umgesetzt werden können, sondern Ziele für viele Bereiche, wie Bildung und Verkehr. Wir versprechen hierbei nicht nur ein "Programm" und das Blaue vom Himmel, nein, wir werden auch weiterhin darum kämpfen alle unsere Ideen zu verwirklichen. Sachsen-Anhalt ist Leben für viele, und das soll auch so bleiben.


Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Wir haben jetzt die Chance eine Ankommenskultur aufzubauen. Wir müssen die Flüchtlinge willkommen heißen und dürfen sie nicht wieder verschrecken. Jeder der Zuflucht sucht soll sie auch bekommen. 

An erster Stelle ist das eine Kopfsache. Man muss lernen umzudenken, dass eben nicht alles deutsch sein muss. Ja es ist richtig, dass wir unsere Kultur nicht einschränken sollen. Aber genau das verlangt niemand, auch wenn es von vielen propagiert wird.

Haben wir diese Barriere erst überwunden und setzen auf Nächstenliebe für Menschen in Not, werden wir den stetigen Abschwung der Bevölkerungszahl entgegenwirken können. Denn viele Flüchtlinge sind top ausgebildete Menschen und das braucht unser Land. Integration ist alles.



Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ich werde den Wähler**innen versprechen, all das umzusetzen was wir GRÜNE in unserem Programm fordern. Ich werde für die Menschen in meinem Wahlkreis da sein und stets ein offenes Ohr für Probleme oder Anregungen haben. Denn auch wenn man gewählt ist, ohne Rückhalt oder Meinungen kann man nicht da ansetzen, wo man am dringendsten gebraucht wird.



Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Magdeburg ist eine Großstadt die sich hinter viele Grünflächen verstecken kann. Wenn man mal die Schnauze voll hat vom Großstadtfeeling geht man einfach in einen der vielen Parks und tankt Natur auf. Daher finde ich Magdeburg so spannend.