Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?
Ich bin 1980 in Magdeburg geboren. Also mit Unterbrechung, seit meiner Geburt. Genau genommen natürlich erst seit 1990, seit der Neugründung unseres schönen Bundeslandes.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?
Ich blicke auf einen durchaus facettenreichen Werdegang in Bezug auf Ausbildung und Berufserfahrung zurück. Angefangen hat alles mit einem Schulabschluss der mittleren Reife, gefolgt von einer kaufmännischen Berufsausbildung. Im Anschluss absolvierte ich ein dreijähriges berufsbegleitendes Abendstudium, welches mir den Zugang zur Hochschule ermöglichte. Danach folgte ein Bachelor- und Masterstudium der Wirtschaftswissenschaften in Wernigerode, den USA und Dänemark. Vor und während dieser Zeit konnte ich Berufserfahrung durch kaufmännische Anstellungen im Handel und der Industrie sammeln. Seit der Beendigung meines Masterstudiums bin ich für einen großen Automobilhersteller tätig. Dort konnte ich Erfahrung z.B. in den Bereichen Marktmanagement China und dem Business Management sammeln. Mein Ausbildungsweg ist aber noch nicht abgeschlossen. Derzeit schreibe ich berufsbegleitend meine Promotion.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?
Durch mein Interesse an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen.

Was treibt Sie an?
Antreibende Kräfte verändern sich oft im Zeitverlauf. Im privaten Bereich und mit Blick auf meine Ausbildung war es zuerst das Gefühl mehr wissen und können zu müssen, um bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Seitdem ich Familienvater bin, sind es natürlich meine Kinder. Daraus kann meine politische Antriebskraft abgeleitet werden, für uns und unsere Kinder die richtigen Entscheidungen zu treffen, um unsere Region nachhaltig positiv zu gestalten.

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?
Ich habe für mich drei Kernthemen im Bereich der Wirtschaft, der Bildung und der Sicherheit definiert. Wobei sich Sicherheit in die Themen innere (Polizei, Brand- und Katastrophenschutz) und finanzielle (Finanzhaushalt) Sicherheit aufteilt. Ich habe mir vorgenommen:

  • Die Grundlage für eine weitere positive wirtschaftliche Entwicklung zu gestalten, um existierende Arbeitsplätze zu sichern, aber auch um neue Geschäftsideen zu fördern, die uns in Zukunft Arbeitsplätze bringen.
  • Die Grundlage für ein leistungsfähiges und gerechtes Bildungs- und Ausbildungssystem zu gestalten, um die Zukunft  unserer Kinder und somit unseres Landes zu sichern.
  • Unsere Polizei und Feuerwehren bezüglich personeller und technischer Ausstattung zu stärken.
  • Durch eine nachhaltige Finanzpolitik unser Land für die bevorstehenden finanziellen Herausforderungen zu stärken, z.B. durch die Vermeidung neuer Schulden.


Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?
Sachsen-Anhalt hat wegen seiner zentralen Lage in Deutschland und Europa eine bedeutende wirtschaftliche und kulturelle Rolle, die wir in Zukunft besser wahrnehmen müssen. Aufgrund unserer kleinteiligen aber somit flexiblen Wirtschaftsstruktur werden wir in der Lage sein die neuen wirtschaftlichen Herausforderungen, wie z.B. die Digitalisierung für uns zu nutzen.
Perspektivisch werden wir uns als kulturreicher und familienfreundlicher Wirtschaftsstandort mit einer außerordentlich guten Lebensqualität im Herzen Europas etablieren.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?
Durch die Umsetzung meiner oben genannten politischen Ziele, im Falle meiner Wahl zum Landtagsabgeordneten. Unabhängig davon werde ich weiterhin durch das Wahrnehmen ehrenamtlicher Tätigkeiten, z.B in den Arbeitsgruppen für Gemeinwesenarbeit (GWAs) oder in meinem CDU Ortsverband Einfluss nehmen.

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?
Unsere Gesellschaft ist christlich geprägt. Nächstenliebe und Barmherzigkeit sind oder sollten somit in unserer Gesellschaft zentrale Werte sein. Nicht nur aus diesem Grund müssen wir den Menschen, die wirklich unsere Hilfe brauchen helfen. Als Ökonom sehe ich allerdings kurzfristig wenig Chancen, sondern nur die enormen Aufwendungen, die es brauchen wird, um die wirklich hilfsbedürftigen Menschen zu identifizieren und dann zu integrieren. Wobei gesellschaftliche Integration nur durch eine Arbeitsmarktintegration funktionieren wird. Wenn wir das schaffen, werden sich volkswirtschaftliche und auch kulturelle Chancen ergeben.

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?
Die Umsetzung meiner Ziele betrifft natürlich auch meinen Wahlkreis. Also, mehr Sicherheit durch die Stärkung unserer Polizei und Feuerwehren. Bessere Bildungschancen durch eine verbesserte personelle Lehrersituation in Kombination mit der Förderung der technischen Ausstattung unserer Schulen aber auch unserer Kitas. Eine solide Arbeitsmarktsituation durch die Stärkung der hiesigen Wirtschaft. Mehr Geld für kommunale Aufgaben (z.B. für Spielplätze und Straßenbau) durch eine solide Finanzpolitik und der Neureglung des kommunalen Finanzausgleiches.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?
Eine Sitzbank im Hermann-Löns-Weg in Wernigerode. Von dort aus hat man einen tollen Blick über die Stadt. In Kombination mit einem Kaffee bringt dieser Ort 100%ige mentale Erholung.