Interview Tobias Kascha (SPD) - Wahlkreis 16

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Ich wurde 1980 in Wernigerode geboren.


Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie
zurück?

Ich bin gelernter Kaufmann im Eisenbahn- und Straßenverkehr und habe vor kurzem mein Fernstudium zum Tourismusfachwirt abgeschlossen. Ich bin bereits seit vielen Jahren im Tourismus tätig und habe auf diesem Feld fast alle Stationen, vom Touristenführer bis zum Eventmanager, durchlaufen. Ein besonderer Aspekt meiner beruflichen Laufbahn ist, dass ich immer große Freude am Umgang mit Menschen habe. Ich kann offen auf alle Mitmenschen zugehen und habe stets ein offenes Ohr für Lob und Kritik. Nur so kann sich im Ergebnis auch etwas Positives entwickeln.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Unter anderem durch mein Interesse an der Kommunalpolitik. Mich hat immer interessiert, was in meiner Stadt passiert. So hat es mich 2014 besonders gefreut, dass ich in den Stadtrat von Wernigerode gewählt wurde. Ich glaube, dass eine feste regionale Bindung ein wichtiger Aspekt in der Politik ist. Ich möchte schon wissen, was die Leute in Wernigerode, im Harz und somit auch in Sachsen-Anhalt beschäftigt! Ich bin davon überzeugt, dass der transparente Umgang mit allen wichtigen Themen uns in den nächsten Jahren sicher ein gutes Stück voranbringen wird.

Was treibt Sie an?

Der unbedingte Wille nach positiver Veränderung und Mitgestaltung. Willy Brandts Ausspruch „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“, empfinde ich in dieser Hinsicht als sehr zutreffend.

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages
vorgenommen?

Neben der Arbeit im Landtag wird für mich natürlich die Arbeit im Wahlkreis im Vordergrund stehen. Hier gilt es die Interessen der Bürgerinnen und Bürger aus Wernigerode, der Stadt Oberharz am Brocken und aus Harzgerode vernünftig zu vertreten.

Natürlich wird die weitere Entwicklung des Tourismus für mich ein Schwerpunkt sein. Von einer guten touristischen Entwicklung unserer Region hängt eine Menge ab: ein beachtlicher Teil an Arbeitsplätzen, die direkt oder indirekt von der Lust am Reisen und unserer phantastischen Harzlandschaft profitieren oder auch die enorme Wertschöpfung (z.B. in Form von Übernachtungsleistungen oder der Einkehr in unsere unzähligen Restaurants), die hier durch den Fremdenverkehr erzielt wird.


Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und
welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt wird doch fast immer und überall unterschätzt! Daran müssen wir etwas ändern, denn wir haben so viel zu bieten. In Sachsen-Anhalt leben fleißige Menschen, die sich trotz unserer eher schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation im Vergleich zu anderen Bundesländern behaupten und überaus kreativ sind.

In Zukunft gilt es, nicht unsere Problemfelder in den Focus zu nehmen, sondern unsere Qualitäten. Dabei kann unser Harz mit seinen vielfältigen Attraktionen ein gutes Beispiel sein.


Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

In dem ich im Landtag dazu beitrage, dass sich insbesondere in meinem Wahlkreis Wernigerode / Stadt Oberharz am Brocken / Harzgerode die Lebensbedingungen für die Bürgerinnen und Bürger weiterhin zum Positiven entwickeln. Im Hinblick auf den Tourismus zählt es für mich auch dazu, dem Land Sachsen-Anhalt hinsichtlich der Außenwahrnehmung in Deutschland und natürlich auch in Europa ein größeres positives Image und eine größere Bekanntheit zu verschaffen.

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten
aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie
möchten Sie darauf reagieren?

In der aktuellen Flüchtlingsproblematik müssen vor allen Dingen die Bürgerinnen und Bürger mitgenommen werden. Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, deren Leib und Leben in Gefahr ist, muss eine Perspektive in unserem Land geboten werden. Genauso müssen aber auch Asylverfahren beschleunigt werden, damit Flüchtling ohne Hoffnung auf eine Bleibeperspektive die Rückkehr in ihr sicheres Herkunftsland beschleunigt der Weg bereitet wird. Integration ist keine Einbahnstraße, sondern es muss uns gelingen die Flüchtlinge sowie auch unsere Bevölkerung bei der Integration zu unterstützen. Dazu gehört unter anderem die rechtzeitige Weitergabe an Informationen über geplante Maßnahmen an unsere Bürgerinnen und Bürger.

Von herausragender Bedeutung für den Erfolg der daraus resultierenden Aufgaben wird es sein, die Meinungen der Menschen zukünftig stärker bei der Lösung aller damit im Zusammenhang stehenden Fragen zu berücksichtigen und alle interessierten und betroffenen Gruppen in den Prozess der Entscheidung einzubeziehen.


Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ich möchte mich z.B. konsequent für einen flächendeckenden Breitbandausbau, für eine weiterhin positive Entwicklung des Tourismus sowie mit ganzer Kraft für die Erhaltung und den Ausbau kultureller Angebote insbesondere im ländlichen Raum einsetzen. Des Weiterem muss die vielfältige Ehrenamtsarbeit der Menschen unterstützt und gefördert werden, da unsere Vereine eine der wichtigsten gesellschaftlichen Stützen sind. Selbstverständlich ist es, dass ich mich für eine sichere Finanzierung von Städten und Gemeinden einsetze.

Weitere Ziele und Vorstellungen können Sie unter www.tobias-kascha.de in Erfahrung bringen.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Sich auf einen Ort zu beschränken fällt schwer. Ich erlaube mir deshalb einfach drei meiner Favoriten zu nennen: der Brocken, „Der Klint“ – der älteste Teil der Stadt Wernigerode und den Stieger See.