Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Ich lebe seit Jahr und Tag in der Altmark, bin hier geboren und fühle mich mit meinem Heimatort Lockstedt sehr wohl.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Nach dem Abschluss der Polytechnischen Oberschule habe ich Maschinen- und Anlagenmonteur gelernt. Auf dem zweiten Bildungsweg habe ich studiert, das Fach Agraringenieurökonomie belegt und mit einem Diplom abgeschlossen. Ich war mein gesamtes bisheriges Arbeitsleben in der Landwirtschaft, zum Schluss in leitender Stellung, tätig.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Ich habe mich schon immer dafür interessiert, was in meinem Heimatort vor sich geht und war in meiner Gemeinde politisch aktiv. Seit der Wende bin ich kommunalpolitisch engagiert. Ich wurde 1990 in den Gemeinderat Neuendorf gewählt, 1994 in den Kreistag des Altmarkkreises Salzwedel. Im gleichen Jahr sprach mich der SPD-Ortsvereinsvorsitzende an und bat mich, in die SPD einzutreten und mehr Verantwortung zu übernehmen. So hat es nicht lange gedauert und 1998 wurde ich zum ersten Mal in den Landtag gewählt.

Was treibt Sie an?

Mein Antrieb ist die Sorge und Verantwortung für unser Bundesland, für die Geschicke und das Wohl der Altmark. Ich will, dass der Norden von Sachsen-Anhalt mehr politisches Gewicht bekommt.

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Das Mitglied des Landtags hat in erster Linie die Verantwortung für das gesamte Bundesland. Es muss zunächst eine stabile Regierung geschaffen werden, die bei der Bevölkerung und den anderen Bundesländern Vertrauen weckt, die Interessen des Landes wahrnimmt und neue Projekt in Angriff nimmt. Erst danach geht es um Angelegenheiten, die den Wahlkreis direkt betreffen. Auf meiner Liste stehen ein Regionalbudget für die Altmark, Ausbau der Infrastruktur und Bereitstellung eines schnellen Internetzugangs für nahezu alle Haushalte in der Altmark.

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt liegt genau in der Mitte Deutschlands. Uns tangieren die großen Verkehrswege auf Straße, Fluss und in der Luft. Wir wollen jedoch nicht nur zum Durchreisen, sondern auch zum Anhalten verlocken. Wegen unserer geringen Einwohnerzahl ist natürlich unser Gewicht in Berlin oder gar in Brüssel gering. Ich kämpfe dennoch dafür, dass wir – und hier meine ich besonders die Altmark – Gehör finden.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Die Zukunft gestaltet sich nur mit Machern und nicht mit Rednern. Ich halte mich da nach dem Grundsatz, lieber einmal etwas falsch machen, statt lang und breit zu diskutieren und dabei die Chancen ziehen zu lassen.

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Wir haben in der Altmark Platz und können bestimmt zahlreiche Geflüchtete aufnehmen. Wir müssen jedoch aufpassen, dass sie auch eine Chance auf Integration bekommen. Wenn Geflüchtete überhaupt gar keine Aussicht auf Anerkennung haben, wandern sie in die Metropolen Berlin, Hamburg und Hannover ab, wo ihre Landsleute sind. Im Grunde brauchen wir ein Einwanderungsgesetz, das klar regelt, wer kommt, wo er bleiben muss und welche Grundsätze für die Integration gelten.

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Das erste Ziel für meinen Wahlkreis besteht darin, ein Regionalbudget für die Altmark einzurichten. Wir wissen vor Ort am besten, welche Projekte förderungswürdig sind und wo kein Geld hineingesteckt werden muss.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Es gibt für mich nur einen Lieblingsort: Mein Heimatort in Lockstedt in der Stadt Klötze.