Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Seit meiner Geburt 1968. Aber damals war das noch der Bezirk Magdeburg.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Nach dem Abitur 1987 erlernte ich den Beruf eines Landmaschinen- und Traktorenschlossers in der Erwachsenenqualifizierung. Das Studium zu DDR Zeiten blieb mir leider „wegen verfehlter sozialistischer Moral“ verwehrt. Erst nach der Wende konnte ich studieren. Die Fachhochschule in Rinteln absolvierte ich als Dipl.FinW.(FH) und anschließend schlug ich die Laufbahn des gehobenen Dienstes in der Finanzverwaltung ein.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Durch meine Kinder. Im Jahre 1998 wurde in Folge einer sog. Verwaltungsreform diskutiert, den Kindergarten in unserem Ort zu schließen. Wir gründeten eine Elterninitiative. Im Jahr darauf stellte ich mich zur Gemeinderatswahl und wurde gewählt. 2001 übernahm ich nach Wahl das Amt des Bürgermeisters in der Gemeinde Bornum. Damals war ich 33 Jahre. Dieses Amt übe ich sehr leidenschaftlich bis heute aus. Den Kindergarten gibt es auch immer noch.

Was treibt Sie an?

Ganz ehrlich. Die Liebe zu meiner Heimat, zu meinem Ort und zum selbstbestimmten Leben in Freiheit. Getreu nach einem Song der Ärzte: „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt so ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld wenn sie so bleibt.“ 

Und dabei spielen Familie und Kinder, die Zukunft der Generationen eine besondere Rolle.

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Ich werde dafür kämpfen, dass wir in Sachsen-Anhalt kostenlose Kinderbetreuung für alle anbieten können, dass keine Schulen mehr geschlossen werden und wir die Asylproblematik im Griff bekommen.

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Dieser Landstrich in Mitteldeutschland, der politisch Sachsen-Anhalt genannt wird, war eine Wiege der Kultur und Innovation in ganz Deutschland, ja Europa. Leider haben 40 Jahre DDR und 25 Jahre Abhängigkeitspolitik der sogenannten Altparteien CDU und SPD das Land abgewirtschaftet.  Unser Wirtschaftswachstum steht bei ca. 0%. Die Arbeitslosenquote bei ca. 10%. Unis und Schulen wurden kaputt gespart. Lehrer und Polizei vernachlässigt. Dagegen wurden die Taschen unserer Partei- und Landespolitiker immer reichlicher gefüllt. Sei es durch Diätenerhöhung oder Vorteilsnahme, wie es die Steuer- und Immobilienaffären gezeigt haben.

Wir haben andere Konzepte, pfiffige Ideen und gehen neue Wege. Und dann werden wir auch wieder eine Perspektive für unsere Leute hier sehen.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Zum Beispiel durch die schon angesprochene kostenlose Kinderbetreuung. Wenn das Berlin und Hamburg schaffen, sollten wir das doch wohl auch. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und das Geld dafür ist ja wohl auch vorhanden. Dazu muss es jedoch anders verteilt werden.

Kinder und Familien sind die Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Eine ordentliche Betreuung, Erziehung und Bildung unserer Kinder sind Garanten für Heimatverbundenheit und Ideenreichtum. Nur wir selbst können unsere Zukunft in die Hand nehmen. Dafür müssen wir die entsprechenden Freiräume schaffen, Bürokratie abbauen und die Selbstbestimmung der Menschen fördern. Regionale Wirtschaftskreisläufe in der Ernährung und Versorgung der Menschen mit Wasser, Energie und Wärme. Wir müssen ein gewisses Maß an Unabhängigkeit in allen Lebensbereichen schaffen.

Es kann z.B. nicht sein, dass sich irgendwelche Hoheiten oder Fondsgesellschaften aus dem Westen mit Hilfe unserer Landesregierung tausende von Hektar Wald und Acker aneignen und dann noch öffentliche Wege dicht machen und den Nutzen für heimische Bauern und Bevölkerung entziehen.

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Hier wurden schwerwiegende Fehler gemacht. Landkreise, Städte und Gemeinde wurden mit dieser Mammutaufgabe allein gelassen und sind überfordert. Unserer Sozialsysteme werden kollabieren.

Millionen Flüchtlinge drängen nach Deutschland und fordern ein Bleiberecht. Und ganz Deutschland muss sich mit den Merkelschen Doktrin „Wir schaffen das“ auseinandersetzen.

In so kurzer Zeit, mit so vielen Flüchtlingen, kann keine erfolgreiche Integration gelingen. Dafür sind es einfach zu viele. Ein Scheitern in dieser Frage ist vorprogrammiert, wenn nicht endlich vernünftige Lösungen durchgesetzt werden.

Deswegen sind unsere Lösungsansätze zum abebben der Flüchtlingswelle folgende: 

Wir sagen ja zum begrenzten Asyl für Kriegsflüchtlinge und zur geregelten Einwanderung von gesuchten Fachkräften. Und ein Klares NEIN ! zum Asyl für Wirtschaftsflüchtlinge. Wer hierbei versucht Kriegsflüchtlinge und Einwanderung gleichzusetzen begeht einen großen politischen Fehler. Asyl sollte kein Dauerzustand sein. Die FREIEN WÄHLER plädieren gegenüber Flüchtlingen und Asylbewerbern für eine Gastkultur. Darin enthalten sind eine zeitlich befristete Gastfreundschaft und auch die Klarheit, dass Gäste wieder gehen. Klar ist für die FREIEN WÄHLER auch: Wer straffällig wird, hat sein Gastrecht verwirkt und muss die Heimreise antreten. Sofort! Das muss konsequent und schnell umgesetzt werden. Deutschland braucht nicht mehr, sondern weniger Kriminalität.

Zudem sind wir bedacht, Möglichkeiten zu schaffen, Asylsuchende von Einwanderern abzugrenzen. Hierzu bedarf es der Schaffung eindeutiger Regelungen zur Einwanderung bzw. eines Einwanderungsgesetzes.

Meiner Meinung nach, sollten wir erst wieder Flüchtlinge aufnehmen, wenn klar ist, wer und was sich als Flüchtling in unserem Land befindet. Eine Obergrenze ist erforderlich und die Solidarität der anderen EU Staaten bei der Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen.

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Das FAG ändern. Die Städte und Gemeinden stehen vor einem finanziellen Fiasko. Hier muss eine bedarfsgerechte Finanzausstattung her. Dabei muss die kostenlose Kinderbetreuung finanziert sein. Zudem werde ich die touristische Infrastruktur erweitern und die Regionen verbinden. Dazu gehören für mich straßenbegleitenden Radwege an allen Bundes- und Landesstraßen, sowie die Elbbrücke als verbindendes Glied zwischen Aken und Zerbst dazu.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Natürlich mein Heimatort.

Wo Morgensonne Wiesen flutet.

Der Bauer sich zum Acker sputet.

Wo das Auge blickt auf grünes Land

und dir ein Freund reicht seine Hand.

Wo ein Ort ist, der dich fühlen lässt,

du kannst hier sein und nicht gestresst.

Ein Ort an dem du mit Freude bist,

ist hier, weil`s deine Heimat ist.

 Wo dein Schiff liegt im ruhigen Hafen,

kannst du hier endlich wieder schlafen.

Wo Menschen sind dir wohl gesonnen,

habt doch so manchen See durchschwommen.

Wo dich schon als Kind konnt` keiner halten,

weder Mutter, Vater, noch die Alten.

Ein Ort ganz ohne Trug und List,

ist hier, weil`s deine Heimat ist.

 Wo du die große Liebe hast gefunden,

und ihr Ende bis heut nicht überwunden.

Wo Gott dir gab den ersten Segen

und dich begleiten will auf allen Wegen.

Wo Frieden herrscht ein kleines Stück,

du fort gingst und immer zurück.

Der Ort, den du in aller Welt vermisst,

ist hier, weil`s deine Heimat ist.