Übersicht der Interviews im Wahlkreis 29

Lars-Jörn Zimmer, CDU, Wahlkreis 29

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Ich lebe seit meiner Geburt in Sachsen-Anhalt, vor der Wiedervereinigung im Bezirk Halle.Geboren wurde ich am 04.10.1970 in Brehna. Danach lebte ich in Glebitzsch, Sandersdorf und Bitterfeld - bis heute.

 

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Studium mit Abschluss 1995 als Dipl.Betriebswirt (FH) an der Hochschule Anhalt, berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium zum City- und Regionalmanager 1998-2000,

Mitarbeiter in der Stabstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Wolfen (Bitterfeld-Wolfen) von 1996 bis zur Wahl in den Landtag 2002

 

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Über meine Teilnahme an den Montagsdemos 1989 begann mein aktives politisches Engagement. Danach erfolgte die Mitarbeit in der DSU/Allianz für Deutschland, 1991 Gründung der Jungen Union Bitterfeld, 1994 Eintritt in die CDU, Gastmitglied der CSU. Weiterhin arbeite ich in kommunalen Gremien, wie Ortschaftsrat, Stadtrat und Kreistag, mit,  begonnen habe ich als sachkundiger Einwohner 1994.


Was treibt Sie an?

Zukunft und Themen aufnehmen, gestalten, beeinflussen und verändern. Unsere freiheitlich demokratische Gesellschaft im christlichen Menschenbild zu gestalten und meine Heimat zu stärken, treibt mich an.

 

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Weitere konsequente Arbeit und Umsetzung von Themen, wie seit meiner ersten Wahl 2002.

 

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt liegt in der Mitte Deutschlands und in der Mitte Europas. Sachsen-Anhalt hat aus Deutschland und Europa viel Solidarität erfahren. Wir stehen zu Europa und zum Euro.Aber es gibt keine Leistung ohne Gegenleistung! Solidarität und Solidität sind zwei Seiten derselben Medaille. Die EU-Schuldenstaaten haben über Jahrzehnte hinweg über ihre Verhältnisse gelebt und müssen diese Entwicklung jetzt in Ordnung bringen. Europa hat nur dann eine Zukunft, wenn es gemeinsam seinen Wohlstand sichert. Wir wollen als CDU keine Euro-Bonds und auch keine europaweiten Banken-Einlagensicherungssysteme zulasten der deutschen Sparer. 

 

In den vergangen Jahren war die Eurokrise das dominante Thema. Wir haben stets dafür geworben, dass sich Europa darauf besinnt, was es gemeinsam stark gemacht hat – ein gemeinsames Wertefundament. Wir wollen ein gemeinsames Europa, in dem die europäischen Mitgliedstaaten und Regionen eigenständig in gemeinsamer Verantwortung agieren können. Für uns war und ist klar, dass alle Mitgliedstaaten mit den eigenen Einnahmen auskommen müssen. Solide Haushalte und strukturelle Reformen sind eine Daueraufgabe der Politik. Heimische Sparerinnen und Sparer dürfen nicht die sozialen Wohltaten anderswo finanzieren.

 

Im Rahmen der EU-Programmierung der EU-Strukturfonds haben wir erreicht, dass auch in den kommenden Jahren finanzielle Mittel für den Aufholprozess unseres Landes zur Verfügung stehen. Mit einem finanziellen Sicherungsnetz in Höhe von 60 Prozent und dem Zuschuss-Fonds in Höhe von 510 Millionen Euro kann Sachsen-Anhalt trotz seines erfolgreichen Aufholprozesses auch in der neuen EU-Förderperiode mit etwa 64 Prozent seiner bisherigen Zuflüsse rechnen. Dieses Geld setzen wir dafür ein, dass der wirtschaftliche Aufholprozess weitergeht.

 


Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

 

Die Zukunft Sachsen-Anhalts ist die Zukunft unserer Bürgerinnen und Bürger in einem lebens- und liebenswerten Land. Durch die Verarbeitung unterschiedlichster Themen in ständiger Abwägung von Ursache und Wirkung unter Beachtung größtmöglicher Transparenz in der Entscheidungsfindung werde ich weiterhin die Zukunft des Landes im Landtag von Sachsen-Anhalt mit gestalten.

 

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Deutschland ist derzeit das Zielland von Flüchtlingen, die bei uns Sicherheit vor Krieg, Verfolgung, Not oder auch einfach nur ein besseres Leben suchen. Die große Hilfsbereitschaft, die wirtschaftliche Stärke unseres Landes als auch die hohen Unterbringungsstandards und Sozialleistungen sind Gründe, warum viele der Menschen nach Deutschland wollen. Die zunehmende Intensität der Einreise stellt uns vor enorme Probleme, da wir innerhalb eines kurzen Zeitraumes für eine Vielzahl an Hilfesuchenden menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten bereitstellen müssen. Die Aufnahmezahlen zeigen, dass Sachsen-Anhalt seiner humanitären Verantwortung gerecht wird und nach Kräften Asylsuchende und Flüchtlinge aufnimmt. Menschen, die wegen politischer Verfolgung oder menschenrechtswidriger Behandlung in ihrer Heimat zu uns kommen, können Aufnahme erwarten. Dabei müssen die Maßnahmen der Integration und des Zugangs zum Arbeitsmarkt weiter verbessert werden. Sachsen-Anhalt und die hier lebenden Bürger tun sehr viel, um die Menschen hier aufzunehmen und ihnen zu helfen. 

 

In den Maßnahmen und Entscheidungen, die derzeit beschlossen und getroffen werden, muss ein Augenmerk darauf liegen, dass wir den Realitätssinn bewahren und nicht durch blinden Optimismus an eben diesem scheitern. Schutzbedürftige gilt es schnell zu identifizieren, anzuerkennen und bei längerer Bleibeperspektive zu integrieren. In kurzen regelmäßigen Abständen sind Asyl- und Bleibegründe erneut zu überprüfen und bei Wegfall dieser, ist die Rückführung in die Heimat einzuleiten. Wer nicht schutzbedürftig ist, muss unverzüglich abgelehnt und in seine Heimat rückgeführt werden. Wir müssen hier klar differenzieren, sonst schaden wir der gesellschaftlichen Akzeptanz für die humanitäre Aufnahme von Menschen in Deutschland.

 

Bündnisgrüne und die LINKEN wollen durch einen Paradigmenwechsel diese Krise wie folgt lösen:

• ein Bleiberecht für alle,

• Freizügigkeit für Asylsuchende in der Europäischen Union, also die freie Wohnortwahl und

• Einstufung der Balkanländer als nicht sichere Herkunftsländer.

 

Das ist kein Krisenmanagement, sondern linke Utopie. 

 

Die Gebote der Stunde sind: Das Finden von europäischen Lösungen bei der Aufnahme und einheitlichen europäischen Standards, die Beschleunigung der Asylverfahren einschließlich von Rückführungen, die Schaffung menschenwürdiger Flüchtlingsunterkünfte und die Beseitigung von Fehlanreizen. Weiterhin ist international alles zu unternehmen, um die Fluchtursachen zu beseitigen und damit eine baldige Heimkehr zu ermöglichen. All das müssen und werden wir auf den Weg bringen.

 


Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

 

Hochwasser- und Grundwasserschutz sind weiter vordringliche Aufgaben. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stärkung und Entwicklung meiner Heimat, sowie die Steigerung der Attraktivität der Region sind wichtige Zukunftsbausteine.

 

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Ich fühle mich an vielen Orten in Sachsen-Anhalt wohl. Sachsen-Anhalt als Kernland deutscher und europäischer Geschichte hat vieles zu bieten. Kleinode, charmante Kleinstädte, 

Klöster, Kirchen, Wasser, Wald und liebenswerte Menschen.

Am aller liebsten aber bin ich zu Hause, in meiner Heimat!