Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt? 

Seit meiner Geburt lebe ich in Sachsen-Anhalt.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Ich habe den Beruf eines Elektromonteurs erlernt. Nach dem damaligen Grundwehrdienst habe ich eine Ausbildung zum Polizisten absolviert. Seit 1987 bin ich bei der Kriminalpolizei überwiegend zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität eingesetzt. In den verschiedenen Deliktfelder wie Raub, Betrug, Einbruchsdiebstähle verfüge ich nunmehr über eine 28 jährige Diensterfahrung.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Der Kampf um die Erhaltung einer Grundschule zeigte mir deutlich auf, daß es nicht ausreichend ist alle paar Jahre zur Wahl zu gehen.

Was treibt Sie an?

Der Kampf für mehr Bürgerbeteiligung. Die Bürgerinnen und Bürger sollten ein Anhörungsrecht in allen politischen Gremien des Landes, der Landkreise bis hin zu den Ortschaftsräten haben und dies unabhängig von den jeweiligen Tagesordnungspunkten! 

Unsere Kinder müssen eine Wohnortnahe Betreuung erfahren dürfen. Ein kleingliedriges Schulsystem stärkt den ländlichen Raum, macht ihn lebenswert!

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Alles zu hinterfragen! Für mehr Bürgerbeteiligung bis hin zu Bürgerentscheiden. Ich will eintreten für kostenlose Kinderbetreuung, für eine Aufhebung der letzten Änderung des KiFöG, die den Eltern unzumutbare Beiträge in der Kinderbetreuung aufbürdet. 

Gleich welche Schulform die Eltern wählen gilt der Grundsatz: Beförderungsanspruch für alle. Dies muss im Schulgesetz verankert werden.

Eine Inklusion von Kindern in den Schulen ist nur mit ausreichend pädagogischem Personal möglich.

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Langfristig muss unser Land eine engere Zusammenarbeit mit den mitteldeutschen Bundesländer anstreben. Dies ist wichtig um z.B.die Region Halle/Leipzig und andere länderübergreifende Regionen gemeinsam zu entwickeln. Kooperationen z. B. im Gesundheitswesen. oder der Polizei bündelt Kräfte und kann Kosten sparen. Langfristig kann sich die Region so zu einem zentralen "Schwergewicht" in Deutschland und Europa .

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Gerade erleben wir, wie immer mehr Menschen sich von der Politik nicht mehr verstanden, ja vertreten fühlen. Demokratie sollte ganz unten anfangen, in den Ortschaftsräten. Diese sollen ein Mitbestimmungsrecht und nicht nur ein Anhörungsrecht erhalten. Eine Direktwahl des Ministerpräsidenten, Bürgerentscheide all dies führt dazu, dass Menschen ihre Mitbestimmung ausüben können und sich auch mit Ihrer Heimat identifizieren. 

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Wie viele Bürgerinnen und Bürger sehe ich den wachsenden Flüchtlingsstrom mit Sorge. Es gilt Druck auf den Bund aus zu üben, das Bundesamt für Migration muss seine Aufgaben endlich fristgerecht erledigen! Deutschland braucht dringend ein Einwanderungsgesetz. Nur so können Wirtschaftsflüchtlinge wirksam von tatsächlich asylsuchendem Menschen getrennt werden.

Menschen aus Kriegsgebieten muss geholfen werden. Sie sollen ein befristetes Gastrecht erhalten. Integration beginnt aber hier mit der schnellen Eingliederung in die Arbeitswelt. So gibt man diesen Menschen die Möglichkeit sich ihren Unterhalt zu verdienen und nicht in dem man sie monatelang im Asylverfahren verwaltet.

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Anhörungsrecht für die Bürgerinnen und Bürger in allen Gremien unabhängig von deren Tagesordnung. Eine Aufhebung der letzten Änderung des KiFöG bezüglich der Erhöhung des Elternanteils als ersten Schritt zu einer kostenlosen Kinderbetreuung sowie eine Beförderungsanspruch für alle Kinder gleich welcher Schulform, dies sind meine ersten Ziele.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Der Harz mit seiner wunderschönen Landschaft und seiner Geschichte sowie die Goitzsche, ein Beweis für die Kraft einer geschundenen Natur sind meine Lieblingsorte in Sachsen-Anhalt.