Interview Chris Schulenburg - CDU - Wahlkreis 3 Havelberg-Osterburg

Wie lange leben Sie schon in SachsenAnhalt?

1980 bin ich in Havelberg geboren und seit dem mit meiner Heimat Sachsen-Anhalt und meiner Heimatstadt Sandau (Elbe) im Norden des Landes verbunden.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Nach dem Abitur in Havelberg startete ich 1999 meinen beruflichen Werdegang bei der Polizei in Berlin. Hier absolvierte ich u. a. ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt (FH) und erweiterte durch ein Praktikum beim Chicago Police Department meinen Erfahrungshorizont im polizeilichen Bereich. Nach meiner Dienstzeit bei der Bereitschaftspolizei in Braunschweig wechselte ich 2005 in den Polizeidienst des Landes Sachsen-Anhalt. Hier war ich in verschiedenen Bereichen der Schutz- und Kriminalpolizei in Stendal, Genthin und Magdeburg tätig. Zwischen 2011 und 2013 widmete ich mich meinem Masterstudium an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster (Hiltrup) und schloss dies mit dem Master of Arts im Bereich öffentliche Verwaltung und Polizeimanagement ab. Seit dem Ende meines Studiums bekleide ich im Polizeirevier Stendal eine leitende Funktion.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Obwohl ich noch mittendrin in meinem Studium bei der Polizei in Berlin war, wollte ich auch meine politische Seite aktiv leben und so trat ich 2002 in die CDU ein. Die CDU ist „die Partei der Inneren Sicherheit“, da gab es für mich keine Alternativen. Seit dem Eintritt engagiere ich mich im kommunalpolitischen Raum. Zurzeit bringe ich mich im Stadtrat meiner Heimatstadt Sandau (Elbe) und im Kreistag in Stendal ein.

Was treibt Sie an?

Die innere Überzeugung das Gute noch besser zu machen. Denn für wen wäre nicht der Gedanke, die eigene Heimat mit politischen Entscheidungen positiv weiterzuentwickeln, Ansporn genug.   

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

In erster Linie vertrete ich die Interessen meiner Wählerinnen und Wähler aus meinem Wahlkreis in der Altmark und im Elbe-Havel-Land in Magdeburg. Zudem hoffe ich mit meinen Kompetenzen die politische Arbeit der CDU in Sachsen-Anhalt weiter voranzubringen. Unsere CDU hat in der letzten Legislaturperiode viel erreicht, doch darauf dürfen wir uns nicht ausruhen.

Welche Rolle spielt SachsenAnhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Keine Frage, Sachsen-Anhalt kann mit vielen Schätzen aufwarten, die nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit einen hohen Bekanntheitswert genießen: Seien es die UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten wie das Bauhaus Dessau, die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg, die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg sowie das Gartenreich Dessau-Wörlitz oder aber auch das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, das sich in meinem Wahlkreis befindet.
Nicht zu vergessen der Elberadweg und die Straße der Romanik, die so manchen Besucher anlocken. Das sind nur einige Eckpfeiler, die verdeutlichen, dass vor allem der touristische Sektor ein immenses Potential für unser Land bereithält.
Für mich nehmen überdies neben dem Maschinenbau, der Chemieindustrie und dem Ernährungsgewerbe Sachsen-Anhalts vor allem auch die Landwirtschaft sowie die vielen kleinen und mittleren Unternehmen in meinem Wahlkreis eine gewichtige Position ein. Diese Bereiche bergen eine enorme Wirtschaftskraft.
Dabei dürfen die innovativen Ideen des Einzelnen und die verschiedenen Forschungseinrichtungen, wie z.B. die Hochschule Magdeburg/Stendal, nicht außer Acht gelassen werden, denn von ihnen gehen vielversprechende Entwicklungsmöglichkeiten aus.
Ebenso ist mehr und mehr der Bereich der erneuerbaren Energien gefragt, wenn es um Lösungsansätze im Zuge des Klimawandels geht. Zudem würden einige wohl von einem Nachteil sprechen, wenn von unserer zentralen Lage zwischen den Ballungsgebieten Berlin, Hannover und Hamburg sowie von den günstigen Immobilien-, Gewerbe- und Baulandpreise die Rede ist. Jedoch ich erachte diese Gegebenheiten als gewinnbringenden Mehrwert.   
      


Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen
Anhalts mitgestalten?

Auf meinen kommunalpolitischen Erfahrungen der letzten Jahre aufbauend, gehe ich dank der verschiedenen Arbeitsgruppen und Ausschüsse mit Zuversicht den Weg, mich auch den landespolitischen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen.
So bewegen uns im Moment Themen wie die Flüchtlingsproblematik, die Auswirkungen des demografischen Wandels im ländlichen Raum oder auch die Schaffung infrastruktureller Voraussetzungen zur Stärkung der hiesigen Wirtschaft. Es gilt, die Hürden gemeinsam anzugehen und ich möchte mich dabei mit viel Herzblut einbringen.

Wie denken Sie über die in SachsenAnhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Die Landesregierung legte frühzeitig die Weichen dafür, Flüchtlinge zu registrieren und menschenwürdig unterzubringen. Doch wir dürfen unsere Kommunen nicht überfordern. Deshalb müssen wir auf Bundes- und Europaebene darauf hinarbeiten, dass der Zustrom abnimmt und dass Asylbewerber, bei denen der Asylantrag abgelehnt wurde, die Bundesrepublik auch wieder verlassen. Letztlich und das ist das große „Wie“, müssen die Fluchtgründe in den Herkunftsländern ausgeräumt werden.
Der zweite und wohl wichtigste Schritt ist die Integration derer, die in Deutschland bleiben dürfen. Das Erlernen der deutschen Sprache steht dabei zunächst im Vordergrund und dies lässt sich sowohl durch staatliche Unterstützung als auch durch die vielen freiwilligen Helfer realisieren. In diesem Kontext leisten ebenso die Kindergärten und Schulen einen wichtigen Beitrag. Zugleich eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit oder besser gesagt Chance, vor allem im ländlichen Raum, weitere Schulschließungen zu verhindern. An dieser Stelle sind die Politik und die lokalen Akteure gefragt, keinen Nährboden für Parallelgesellschaften aufkommen zu lassen. Ein weiterer entscheidender Schritt stellt die Integration in den Arbeitsmarkt dar. Das ist nur mit gezielten Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen umzusetzen. Natürlich müssen Anreize geschaffen werden, damit nicht alle gut ausgebildeten Fachkräfte in die Ballungszentren abwandern und der ländliche Raum dadurch wieder geschwächt wird.
Gleichwohl müssen wir noch viel Aufklärungsarbeit leisten, denn oftmals werden Parallelen zwischen der friedlichen Religion des Islams und den islamistischen Strömungen gezogen. Der Integrationsprozess wird viele Jahre dauern, das geht nicht von heute auf morgen.  
      

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?
Wo fange ich da am besten an? Auf meiner Agenda für unsere Heimat stehen so viele Punkte, die ich in den Fokus rücken will: U. a. der Breitbandausbau, der Bau der Bundesautobahn 14, die Sicherung der Daseinsvorsorge durch finanzstarke Kommunen, der Hochwasserschutz, die Förderung der hiesigen Wirtschaft zum Erhalt der Arbeitsplätze, die Sicherung unseres baukulturellen Erbes zur Stärkung des Tourismus sowie eine gut ausgestattete Polizei und Feuerwehr. Ich bin mir sicher, dass das Tagesgeschäft der Politik noch zahlreiche weitere spannende Ideen aufwerfen wird.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in SachsenAnhalt?

Da muss ich doch nicht lange grübeln - natürlich die Altmark und das Elbe-Havel-Land J