Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Über 25 Jahre.


Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

1968 begann ich meine Lehre als KfZ-Schlosser in Havelberg. Über mehrere berufliche Stationen war ich noch bis in die Wendezeit im VEB Faser- und Spanplattenwerk in Tangermünde tätig.

Nach kurzer Arbeitslosigkeit und einer ABM wurde ich 1992 als ziviler Arbeitnehmer von der Bundeswehr in Klietz eingestellt.


Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Neben meiner beruflichen Tätigkeit bin ich seit 2004 Ratsmitglied in Klietz, von 2009 bis 2014 war ich Verbandsratsmitglied der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land, 2014 wurde ich in den Wirtschaftsausschuss des Kreistags Stendal berufen und seit diesem Jahr bin ich ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Magdeburg.

Seit vielen Jahren bin ich zudem in verschiedenen Vereinen und Verbänden aktiv, so zum Beispiel seit 1970 als Übungsleiter, Kampfrichter, und Vorsitzender des KFV Judo Stendal.


Was treibt Sie an?

Ich scheue mich nicht vor Herausforderungen und möchte das gesellschaftliche Leben aktiv mitgestalten.


Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Politik darf nicht isoliert ablaufen, daher ist Bürgernähe für mich ein Muss. Gerade die Probleme der jungen Menschen müssen gehört und gelöst werden. Es darf nicht sein, dass gut ausgebildete Jugendliche keine Arbeit in Sachsen-Anhalt finden und sich gezwungen sehen abzuwandern.

Ein sehr persönliches Anliegen ist mir die Arbeit mit Kindern aus einkommensschwachen Familien. Gerade in der Förderung der Kinder im sportlichen Bereich möchte ich meine Lebenserfahrung einbringen. Zentraler Punkt sind dabei die zahlreichen Sportverbände, deren rückläufige Mitgliederzahlen häufig durch höhere Beiträge ausgeglichen werden sollen, um selbstgestellte Aufgaben von Funktionären zu erfüllen. Diese Negativ-Entwicklung aufzuhalten ist eine meiner Prioriäten.


Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt hat ein enormes Potenzial, das zurzeit weder ausgeschöpft noch deutlich präsentiert wird. Wir müssen dafür sorgen, dass unser Land auch mit anderen Bundesländern konkurrieren kann. Dafür müssen wir alle aber unser Potenzial auch erkennen.


Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Zuerst einmal müssen wir die rote Laterne abgeben. Das riesige Potenzial Sachsen-Anhalts gilt es, wie schon gesagt, auszuschöpfen. Den ansässigen Mittelstand - den Motor unseres Landes - zu fördern statt ihm Steine in den Weg zu legen, muss oberste Priorität haben. Dazu müssen wir die Unternehmen von teils unnötigen, bürokratischen Vorschriften (Vergabegesetz) entlasten und unseren Wirtschaftsstandort attraktiv gestalten. Dazu gehört auch der Ausbau der Infrastruktur, zum Beispiel die Nordverlängerung der A14.

Weiterhin plädiere ich dafür, unsere Bundeswehrstandorte Havelberg und Klietz zu erhalten und weiter auszubauen.



Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung zu uns flüchten, müssen wir zunächst Schutz und Sicherheit bieten, so wie es das Grundgesetz vorschreibt.

Flüchtlinge und Asylsuchende sollen die Chance bekommen, sich zu integrieren und hier zu arbeiten.

Dazu braucht es aber endlich auch ein ganz klares Einwanderungsgesetz, welches auch regelt, dass Menschen aus sicheren Ländern zeitnah in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden.


Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ich möchte Ansprechpartner für alle Bürger und Unternehmen aus dem Wahlkreis 03 Havelberg – Osterburg sein und deren Anliegen im Landtag vertreten.


Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Klietz im Landkreis Stendal an der Landesgrenze zu Brandenburg.