Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Seit meiner Geburt. Ich wurde 1969 in Sangerhausen geboren und lebte nur kurzzeitig in Leipzig und Magdeburg, bevor ich dorthin zurückkehrte.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Nach Abitur und Armeezeit studierte ich Philosophie und Politikwissenschaft. Nach meinem Magisterabschluss war ich von 1996 bis 2002 Referent in der CDU-Landtagsfraktion. Als Landtagsabgeordneter wurde ich 2008 in das Amt des Staatssekretärs bestellt. Seit 2011 bin ich Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Seit 1996 bin ich Mitglied in der CDU. Zunächst habe ich mich kommunalpolitisch engagiert; bevor ich 2002 das erste Mal in den Landtag einzog. Meine politische Sozialisierung geht aber bereits auf die Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands zurück. Das Studium in Leipzig hat mich als stark politisiert.

Was treibt Sie an?

Spontan würde ich sagen: Meine Kinder, die Lust an Politik und gelegentlich auch die eigene Ungeduld. Ich weiß, dass die Suche nach einer besseren Gesellschaft nie endet. Mit eigenem Tun die Welt ein kleines Stück verbessern zu können, stellt für mich eine große Motivation dar.

Was haben Sie sich in Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtags vorgenommen?

Mit meinem vierten Direktmandat würde ich begonnene Projekte im Wahlkreis beenden wollen und dazu beitragen, dass das Land in klaren politischen Verhältnissen regiert wird. Bildungslandschaft, Wirtschaftspolitik und die Bewältigung der Flüchtlingskrise brauchen keine politischen Experimente oder einen Linksruck.

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt liegt im Herzen Europas. Nur mit unseren mitteldeutschen Nachbarländern und mit unseren europäischen Partnerregionen können wir Sachsen-Anhalt in Zukunft stark halten. Sachsen-Anhalt soll als attraktiver Wirtschaftsstandort mit reicher Geschichte, guten Verkehrswegen und einer besonders familienfreundlichen Politik überzeugen.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Als Parlamentarier an möglichst herausgehobener Stelle, um die Landesregierung zu tragen, Haushalte und Gesetze zu beschließen und Mittels einer nachhaltigen Bevölkerungspolitik für alle Generationen Perspektiven zu eröffnen.

Was denken Sie über die in Sachsen-Anhalt aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Sachsen-Anhalt erfüllt seine Verpflichtungen aus der bundesweiten Verteilquote und hat bislang die Flüchtlingskrise gut gemeistert. Die Kommunen wurden von allen notwendigen Kosten entlastet und das Unterbringungskonzept mit mehr Landesunterkünften auf den Weg gebracht. Wir können und müssen Zuwanderung steuern und auf unsere Bedürfnisse hin ausrichten. Humanitärer Flüchtlingsschutz ist wichtig, kennt aber auch in Deutschland Belastungsgrenzen. Daher ist es richtig, bei Einreisewilligen Unterschiede zu machen und Ausreisepflichten konsequent durchzusetzen. Gleichzeitig wollen wir bei denen, die bleiben, Integration fordern und fördern. Eine konkrete Maßnahme ist beispielsweise die verbesserte Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.


Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ziele für Sangerhausen, den Südharz, die Goldene Aue und Mansfeld sind:

• Erfolgreiche Ansiedlungen in dem neu erschlossenen Industriepark bei Sangerhausen

• Entlastung der Ortschaften vom Schwerlastverkehr durch bessere Verkehrslenkung

• Erhalt des Straßennetzes, Bekenntnis zu allen geplanten Neubauprojekten und Einsatz für den Bau weiterer Radwege

• Höchstfördersätze für Unternehmensinvestitionen in der Region und Weiterentwicklung bestehender Industrie- und Gewerbegebiete

• Fortsetzung der überdurchschnittlichen Städtebauförderung und des Städtebaus im ländlichen Bereich

• Eine Standardbremse, um Kosten und Bürokratie vom Bürger fern zu halten

• Eine aufgabenbezogene Finanzierung unserer Kommunen, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert

• Erhalt unserer Schulen – Bildungsfrieden und Qualitätsverbesserung statt neuer Unruhe durch Strukturreformen. Grundschulverbände statt Schließungsangst!

• Erhalt aller wichtigen Versorgungseinrichtungen in ausreichender Nähe zu den Bürgern, um den demografischen Wandel zu bewältigen.

• schnelles Internet in allen Orten (mindestens 50 Mbit/s bis 2018)

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Außer meiner Heimatstadt Sangerhausen gefallen mir besonders die Städte Tangermünde in der Altmark und Freyburg im Saale-Unstrut-Tal. Eine echte Perle im Südharz ist der Fachwerkort Stolberg. Unbedingt besuchen!