Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

In Sachsen-Anhalt lebe ich seit gut 20 Jahren.

 

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Zur DDR-Zeit habe ich eine Lehre als Tischler absolviert.  Das Abitur wurde nachgeholt, damit die Voraussetzungen zum Hochschulstudium gegeben waren. 1984 begann mein Studium für die Waffengattung Artillerie an der Offiziershochschule in Zittau.

1988 war der erfolgreiche Abschluß des Studiums als Dipl.-Ing.-Päd. .

Nach der Wende und der Auflösung der Truppenteile erfolgte eine Umorientierung in den Bereich Justizvollzug.

1993 Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten in der Freien und Hansestadt Hamburg. 1998 erfolgte dann der Dienstortwechsel aus familiären Gründen nach Sachsen-Anhalt. Meine Dienststelle ist die JVA Halle.

 

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Nach der Wende habe ich sehr aufmerksam die politische Entwicklung in unserem Land verfolgt. Unsere Bürger sind für Meinungsfreiheit, Frieden und der deutschen Einheit auf die Straße gegangen. Ihnen wurden blühende Landschaften versprochen. Die Große Koalition sowohl in Berlin als auch in Magdeburg macht alle platt.
SPD und CDU regieren mit einer schier unglaublichen Mehrheit. Zwei Volksparteien in einer Regierung – was für eine Übermacht. Kein Wunder, dass der politische Diskurs im Parlament verlorengeht. Was die Regierenden durchsetzen wollen, das setzen sie durch. Was die Opposition sagt oder findet, geht unter. Der gesunde Wettstreit sehr unterschiedlicher politischer Ideen indes findet immer seltener statt. Weder im Parlament noch in der Bevölkerung. Auch deshalb wenden sich die Menschen von der Politik enttäuscht ab.
Erst die Passivität und die fatalistische Einstellung des »ist eben so«, ermöglicht erst unmenschliche Zustände und Strukturen.

Die Menschen, die sich nicht für Politik interessieren, werden von Leuten regiert, die sich für Politik interessieren. Und ich möchte selber mitgestalten im Interesse meiner Familie und meines Heimatlandes.

 

Was treibt Sie an?

Die Ignoranz der Regierenden über Volkes Meinung und die Hoffnung, dass es der AfD gelingt in Deutschland die direkte Demokratie (Volksabstimmungen) nach dem Vorbild der Schweiz einzuführen. Das Volk wurde nicht gefragt bei dem Wechsel von der D-Mark zum Euro, oder zu Kampfeinsätze der Bundeswehr im Ausland, oder zu den TTIP Verhandlungen usw.

 

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Das Kommunalabgabengesetz und das Kinderförderungsgesetz gehören umgehend auf den Prüfstand. Diese beiden Gesetze sind für die Bevölkerung und vor allem für Familien mit Kindern eine enorme finanzielle Belastung. Die Innere Sicherheit muss wieder in den Vordergrund stehen. Wir brauchen eine Justiz mit Biß und ausreichend Polizei.

 

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Nirgendwo im Osten Deutschlands werden die wirtschaftliche Lage und die beruflichen Perspektiven so negativ wie hier beurteilt. Es ist schon sehr erstaunlich, dass in der Armutshauptstadt Berlin erheblich mehr Zuversicht und Hoffnung herrschen als im Rest Ostdeutschlands. Über Jahre verloren gegangenes Vertrauen lässt sich nicht in kurzer Zeit wiederherstellen. Es braucht ein klares Programm, wie Sachsen-Anhalt in den kommenden Jahren entwickelt werden soll, in dem Industrie, Hochschulen und andere wissenschaftliche Institutionen Priorität genießen. Es muss eine Art Heimatgefühl für Sachsen-Anhalt her, damit junge Menschen gern bleiben. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht: Hier treffen sich Geschichte und Moderne.

Bevor wir aber in Europa eine Rolle spielen können und wollen, sind noch genügend Hausaufgabe zu erledigen.



Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Ich möchte dort die Zukunft mitgestalten, in den Bereichen wo ich was von verstehe. Es gibt schon genug Politiker, die der Meinung sind, sie haben von allem eine Ahnung. Hier gilt für mich das Sprichwort: “Schuster bleib bei deinen Leisten.“ Ich könnte mir eine aktive Mitarbeit im Rechtsausschuss des Landtages vorstellen. Der Justizvollzug ist leider in den letzten Jahren so zusammengespart worden, dass er als Teil der Exekutive erheblichen Schaden genommen hat.

 

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Die AfD sagt ja zum Asyl, aber nein zum Missbrauch.

Laut Artikel 16a des Grundgesetzes, ist Deutschland umgeben von  Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft. Wer aus diesen Staaten zu uns einreist, hat kein Anspruch auf Asyl. Daher ist der Begriff Flüchtling falsch. Es handelt sich hier um Einwanderer.

Die deutsche Politik hat zu dem jetzigen Zustand ihre verhängnisvollen Beiträge geleistet. Zu dem Versagen der EU tritt das Versagen der Bundesregierung hinzu. Kein Land in Europa macht die weit überwiegende illegale Immigration so attraktiv wie Deutschland.

Wir brauchen eine starke Förderung unserer eigenen jungen Familien, damit der Kinderwunsch aus Kostengründen kein Traum bleiben muss und somit schaffen wir eine Willkommenskultur für Babys.

 

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Speziell für den Wahlkreis Eisleben habe ich mir vorgenommen, dass das Nahverkehrsnetz nicht noch weiter ausgedünnt wird, wie zum Beispiel die Wipperliese oder die Buslinien. Gerade ältere Menschen sind somit häufig gezwungen ihre eigene Selbstständigkeit aufzugeben. Keine weiteren Schulschließungen und somit ein Abwandern von Familien mit Kindern aus den ländlichen Gegenden verhindern. Das gleich gilt auch für bezahlbare Kinderbetreuung.

 

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Da wo meine Familie, Freunde und gute Nachbarn sind, ist mein Lieblingsort. Außerdem liebe ich Wernigerode, die Bunte Stadt am Harz. Hier habe ich schon zur Kinderzeit jedes Jahr immer viele schöne Wochen verbracht.