Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Ich bin im schönen Sangerhausen geboren und aufgewachsen in Halle an der Saale. Ich lebe also schon immer in Sachsen-Anhalt.


Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Ich habe an der Martin-Luther-Universität Halle Politikwissenschaften studiert und war schon während meines Studiums unternehmerisch aktiv. Beispielsweise habe ich gemeinsam mit Freunden einen Club für elektronische Musik in Leipzig betrieben. Nachdem ich mein Studium beendet hatte, habe ich direkt meine jetzige Firma gegründet – eine Agentur für Kongresse und Events.


Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Daheim auf dem Sofa ist jeder der bessere Bundestrainer oder Bundeskanzler. Aber statt nur zu meckern, wollte ich selbst meinen Beitrag leisten, die Dinge zum Besseren zu wenden. Für die FDP habe ich mich entschieden, weil ich ein freiheitsliebender Mensch bin, der sein Leben in Eigenverantwortung gestalten möchte.


Was treibt Sie an?

Unverbesserlicher Optimismus und die Überzeugung, dass Sachsen-Anhalt viel mehr kann, als seine Regierung ihm zutraut.


Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Ich möchte gemeinsam mit einer starken liberalen Fraktion frischen Wind in den Magdeburger Landtag bringen. Ich habe oft das Gefühl, dass die politische Klasse in unserem Land ideenlos ist und eine fürchterliche Lethargie verbreitet. Das müssen wir ändern. Ich möchte neue, pragmatische Ideen einbringen und für einen besseren Politikstil in Sachsen-Anhalt sorgen.


Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Derzeit verkauft sich unser Land sowohl innerhalb Deutschlands als auch mit Blick auf unsere europäischen Nachbarn völlig unter Wert. Und das, obwohl wir einiges zu bieten haben: Kultur und Geschichte, einen starken Mittelstand, motivierte junge Menschen, ausgebaute Infrastruktur und gute Bildungseinrichtungen. Es gibt nur ein Problem: Die Landesregierung setzt die völlig falschen Rahmenbedingungen, um mehr aus all dem zu machen, was wir haben. Deshalb sage ich: Ja, unser Land hat Perspektiven. Aber nicht mit fünf weiteren Jahren Stillstand.


Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Ich möchte Schulschließungen beenden, die Infrastruktur samt Zugang zu Breitbandinternet verbessern, es Unternehmensgründern leichter machen, die Wirtschaftsförderung vom Kopf auf die Füße stellen und die Sparpolitik bei Polizei und Hochschulen stoppen. Das sind nur die wichtigsten Punkte unseres umfangreichen Wahlprogramms.


Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Ich glaube, dass unser Land von Einwanderung profitieren kann, wenn wir es richtig anstellen. Das gilt auch für die jetzt zu uns Geflüchteten. Es sind aber viel mehr gemeinsame Anstrengungen aller politischen Akteure nötig, um die Herausforderung zu meistern. Wir müssen die Integrationsbemühungen intensivieren, statt Asyl für Kriegsflüchtlinge nur humanitären Schutz gewähren, um die Behörden zu entlasten, ein Einwanderungsgesetz schaffen, das die Voraussetzungen klar definiert, unter denen jemand dauerhaft in Deutschland bleiben kann und viel mehr auf die Eigeninitiative der Flüchtlinge setzen. Und vor allem müssen wir aufhören, nach außen zu signalisieren, dass unsere Aufnahmekapazitäten unbegrenzt sind.


Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ich möchte zunächst einmal, dass meine Stadt selbstbewusster wird. Denn was für Sachsen-Anhalt insgesamt gilt, gilt auch für Halle. Des Weiteren will ich dafür sorgen, dass Halle zur Gründerstadt wird, dass unsere Universität auch zukünftig ein Leuchtturm für Forschung und Lehre bleibt und dass Halles Digitalwirtschaft einen vernünftigen Zugang zu breitbandigem Internet bekommt.


Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Ich liebe meine Heimatstadt Halle und dort ganz besonders die Saaleaue mit der Peißnitzinsel. Ganz im Norden unseres Landes hat mich Tangermünde beeindruckt. Im südlichen Sachsen-Anhalt weiß man leider viel zu wenig vom Norden des eigenen Bundeslandes. Das muss sich ändern.