Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Seit meiner Geburt, also über 55 Jahre

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Nach dem Studium, im Fach Bauwesen in Leipzig mit dem Abschluss als Dipl.-Bauingenieur,
begann ich 1986 eine Tätigkeit als Bauleiter in einem großen Bauunternehmen. 1990 baute
ich in diesem Unternehmen den Bereich Marketing und Akquisition auf, und leitete diesen bis
1994. Von 1994 bis 2000 übernahm ich, nach der Privatisierung des Bauunternehmens, die
Leitung einer Tochterfirma in der Bau- und Projektentwicklung mit Prokura.
2001 begann ich meine Tätigkeit in der Staatshochbauverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt.

Seit 1990 bin ich ehrenamtlich in der Kommunalpolitik, so u. a. im Gemeinderat meiner
Heimatgemeinde Schinne, bis 2014 im Stadtrat der Einheitsgemeinde Bismark und im
Kreistag des Landkreises Stendal. von 2004 bis 2014 war ich Fraktionsvorsitzender der FDP
im Kreistag, sowie Mitglied im Kreis-, Personal- und Vergabeausschuss und im
Finnanzausschuss. Ich war gewähltes Verwaltungsratsmitglied der Kreissparkasse Stendal.
Seit 2010 bin ich Ortsbürgermeister meines Heimatdorfes Schinne. Ich bin im Kreisvorstand
der FDP Stendal aktiv.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

In meiner Familie wurde sich schon immer ehrenamtlich engagiert. So waren meine
Vorfahren Bürgermeister und Ortsvorsteher. Mein Vater war über 30 Jahre im Gemeindekirchenrat
und lange Zeit deren Vorsitzender. Da ich in einem christlich liberalen Umfeld
aufwuchs, war es nahe liegend dass ich 1984 der LDPD beitrat. Mein aktives politisches
Wirken begann erst mit der Wende und den ersten freien Kommunalwahlen.

Was treibt Sie an?

Die Gewissheit, dass die Menschen in unserer Region mehr Beachtung finden müssen, und
dass wir uns nicht „unter Wert verkaufen“ sollten. Die Altmark als Teil dieses Bundeslandes
ist eine wunderschöne Region zum Leben und Arbeiten. Wir müssen dafür die
Rahmenbedingungen verbessern, um wieder Generationen in diesem Land zu halten. Man
kann nur glücklich in einem Land sein, wenn man die Früchte seiner Arbeit und seines
Lebens genießen kann, und dazu gehören die nachfolgenden Generationen.

Was haben Sie sich im Fall einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?


Politik für die Menschen machen, ihnen zuhören und ihre Sorgen ernst nehmen. Mehr Freiheit
in das Leben bringen, und nicht alles regulieren zu wollen. Freie Schulwahl, eine Kinderbetreuung
mit den Familien, sowie kostenfreie Vorschulbildung ermöglichen.

Schulen und Kindergärten im Wohnumfeld erhalten, der Verwaltungsbürokratie Einhalt zu
geben sowie jungen und älteren Menschen in Vereinen die Möglichkeit ihr Miteinander in
Sport- und Begegnungsstätten zu gestalten.
Ich möchte meine Erfahrungen aus 25 Jahre Kommunalpolitik, der Politik direkt mit den
Menschen vor Ort einbringen.

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche
Perspektiven sehen Sie für das Land?

 
Sachsen-Anhalt liegt mitten in Deutschland und Europa, Sachsen-Anhalt ist eine bedeutende
Kultur-region. Durch das Land gehen wichtige Verkehrsadern Deutschlands und Europas, die
verbinden, und Sachsen-Anhalt verbindet. Wir können mehr als nur früh aufstehen. Wir
müssen dieses Land besser und selbstbewusster aufstellen.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Menschen und Unternehmen müssen wieder spüren, dass die Politik für sie da ist. Wir müssen
wieder wahrgenommen werden.

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen
Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf
reagieren?


Wir müssen weg vom Reagieren zum Agieren. Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, die
unverschuldet vertrieben wurden, muss gem. unseren Gesetzen Schutz gegeben werden
Die Chancen auf eine Integration der Flüchtlinge sollte ihnen auf der Grundlage der Rechte
und Pflichten in unserer Gesellschaft gegeben werden. Sprache, Bildung und das Kennen
lernen unserer gesellschaftlichen Werte sind wichtige Bestandteile eines Zusammenlebens in
unserer Gesellschaft. Wer unser Gastrecht missbraucht und wissentlich falsche Angaben
macht, sollte umgehend ausgewiesen werden.
Menschen aus sicheren Herkunftsländern sind zeitnah wieder in ihre Heimatländer zu
bringen. Wir benötigen dringend ein Einwanderungsgesetz, um den Menschen nicht falsche
Hoffnungen, sondern klare Orientierungen zu geben.
Der Bund hat seine Verpflichtung bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise gegenüber den
Ländern und Kommunen mehr wahrzunehmen. Die Situation in den Herkunftsländern muss
stabilisiert und politisch gelöst werden, um den Flüchtlingen eine Heimkehr zu ermöglichen.

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Verbesserung der Infrastruktur im ländlichen Bereich - sofortiger Ausbau des Breitbandes,
Erhalt des öffentlichen Nahverkehrs und Bau der A14.
Die Sicherung der Grundschulen und Kindergärten im ländlichen Raum.
Sport- und Begegnungsstätten in der Fläche der Region erhalten und zu gewährleisten.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Meine Heimat, mein Zuhause – die Altmark, Schinne zu jeder Jahreszeit