Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Ich lebe seit meiner Geburt (08.06.1982) in Sachsen-Anhalt. Geboren wurde ich in der schönen Stadt Querfurt und aufgewachsen bin ich im beschaulichen Barnstädt.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Ich habe am Gymnasium Querfurt im Jahr 2002 mein Abitur abgelegt. Danach besuchte ich die Friedrich Schiller Universität in Jena und studierte die Fächer Pädagogik, Politikwissenschaften und Geschichte auf Lehramt.  Während meiner Zeit in Jena war ich aktiv im Studentenrat tätig und habe mich für die Belange der Lehramtsstudierenden eingesetzt.

Schon während meines Studiums habe ich als Freiberufler verschiedene Projekte mit und für Jugendliche betreut. Diese bezogen sich größtenteils auf sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. In einem regional ansässigen Unternehmen habe ich als Sonderpädagoge gearbeitet. Weiterhin konnte ich  wertvolle Erfahrungen im Bereich der Sonderpädagogik sammeln. Weiterhin bin ich Gemeinderat in Barnstädt. Seit Februar 2015 arbeite ich als Lehrer  (LAA)in einer staatlichen Regelschule und lege meine zweite Staatsprüfung ab.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Während meines Studiums habe ich begonnen mich politisch zu engagieren. Ich war in der Studentenvertretung der Universität tätig und bin in dieser Zeit auch GEW-Mitglied geworden. Das Interesse an Politik ist berufsbedingt zustande gekommen, hat sich aber mittlerweile zu einer zweiten Leidenschaft entwickelt. 

Was treibt Sie an?

Sachsen-Anhalt ist kein reiches Land und ist dazu angehalten zu sparen, das sehe ich ein. Dies muss aber nicht auf dem Rücken unserer Kinder geschehen. Wenn wir wirklich wollen, dass sich in Sachsen-Anhalt langfristig etwas ändert, müssen wir die Zukunftsperspektive unserer Kinder neu definieren und die beginnt mit einem ordentlichen Schulabschluss und bezahlbaren Kitaplatz. Was eine solide Ausbildung und etwas Engagement bewirken kann, habe ich in zahlreichen Kinder- und Jugendprojekten, und auch im harten Schulalltag selber erfahren können.  Somit treibt mich jede Familie, jedes Kind und jeder Jugendliche in Sachsen-Anhalt an Sie zu unterstützen und zu fördern, um  der Jugend, unserer Zukunft, eine Chance auf ein gutes Leben zu bieten.

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Da ich weder ein Glaskugelbesitzer, noch ein Kaffeesatzleser bin, kann ich leider nicht in den Kopf jedes Einzelnen hineinschauen. Und das ist sicherlich auch gut so. Aber da ich nicht mit verschlossenen Augen durch die Welt laufe, weiß ich, dass wir am Thema Finanzausgleichsgesetz (FAG) unbedingt arbeiten müssen. Es ist schön bunte Grafiken und hübsche Tabellen zu haben, die uns eine rosige Zukunft vorhersagen, doch leider sieht die Realität in vielen Kommunen anders aus. Daher möchte ich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages am Thema FAG und im Bereich der Bildung und Ausbildung arbeiten, um für unsere Jugend aus Sachsen-Anhalt ein Land zum leben, ein Land zum bleiben zu machen. Wichtig ist mir aber dabei nicht den Bezug zu den Wählern, zu den Menschen und Unternehmen vor Ort zu verlieren. Sie betrifft schließlich unsere Politik. Für mich ist es wichtig ein offenes Ohr für die Belange der Menschen zu haben.

 

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt ist ein kleines Bundesland und leider auch kein industrielles Schwergewicht. Doch Sachsen-Anhalt hat durchaus Potential. Wir haben zwei Universitäten, Zahlreiche gute Absolventen und abertausende Ideen. Warum sollte es in Sachsen-Anhalt nicht auch ein Silicon Valley geben? Wir haben diese Chance! Warum nutzen wir sie nicht.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Wie ich bereits schon erwähnt habe, möchte ich die allgemeinen Rahmenbedingungen für Familien verbessern. Dies möchte ich auf der Basis einer soliden Bildungs- und Familienpolitik tun. Dazu gehören für mich bezahlbare Kita-Plätze, vernünftig ausgestattete Schulen, genügend Lehrer und finanziell solide aufgestellte Kommunen.

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Dieses Thema wird in der Presse schon über Wochen thematisiert. Zu Recht wie ich meine. Denn das Thema „Flüchtlinge“ bewegt die Gesellschaft. Selbstverständlich ist es eine enorme Aufgabe, die gelöst werden muss. Doch in erster Linie muss das „Warum“ gelöst werden. Wenn wir die Ursachen bekämpfen, lösen wir alle daraus resultierenden Probleme.

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Ich möchte in meinem Wahlkreis im Schulen erhalten und das Angebot des öffentlichen  Nahverkehrs stabilisieren. Weiterhin möchte ich die vielen kleinen Ideenfabriken in Halle und Magdeburg unterstützen. Sowie die regionalen Sportvereine in ihrer Jugendarbeit fördern.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Jede Region in Sachsen-Anhalt hat ihren Reiz. Im Winter bin ich gern im Harz, um den Winter in seiner vollen Pracht zu genießen. Im Frühling und Sommer verbringe ich meine Freizeit vorzugsweise auf den Feldwegen der Region (Querfurt, Mücheln und Allstedt) beim Wandern oder Rad fahren. Doch wenn ich meinen Kirchturm in Barnstädt längere Zeit nicht gesehen habe, packt mich schon das Heimweh.