Interview

Wie lange leben Sie schon in Sachsen-Anhalt?

Seit 1987 lebe ich in Weißenfels im heutigen Sachsen-Anhalt.

Auf welche Ausbildung und welche beruflichen Erfahrungen blicken Sie zurück?

Nach Abitur und Wehrdienst absolvierte ich ein Studium der Verwaltungswissenschaften. Berufliche Erfahrungen sammelte ich als Ordnungsamtsleiter, Leiter einer Verwaltungsgemeinschaft, Landrat und Staatssekretär.

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Ich wurde 1997 vom Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Teuchern angesprochen, ob ich dort mitmachen will.

Was treibt Sie an?

Mit Missständen will ich mich nicht einfach zufrieden geben.

Was haben Sie sich im Falle einer Wahl zum Mitglied des Landtages vorgenommen?

Der amtierende Innenminister Stahlknecht (CDU) hat die Polizei in ein Reformchaos geschickt. Ergebnisse sind überlastete Beamte, weniger Verkehrssicherheit, steigende Kriminalität und eine katastrophale Aufklärungsquote.  Ich möchte eine Trendumkehr erreichen. Sachsen-Anhalt muss wieder sicherer werden und die Menschen müssen sich auch sicher fühlen.

Welche Rolle spielt Sachsen-Anhalt in Deutschland und in Europa und welche Perspektiven sehen Sie für das Land?

Sachsen-Anhalt liegt nicht nur in der Mitte Deutschlands, sondern auch im Herzen Europas. Obwohl es so viele einzigartige, historische und kulturelle Schätze besitzt, wird unser Bundesland kaum wahrgenommen. Dies muss sich in Zukunft ändern! Wir sind ein Land, das eine bessere touristische Vermarktung innerhalb Deutschlands und auch der EU benötigt. Unsere Wirtschaft muss auf sicheren Füßen stehen und sich weiterentwickeln, damit unser Bundesland unabhängiger von Transferzahlungen wird.

Wie wollen Sie die Zukunft Sachsen-Anhalts mitgestalten?

Als Landtagsabgeordneter will ich weiterhin für alle Bürgerinnen und Bürger ein Ansprechpartner sein. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Probleme und Anliegen meiner Mitmenschen aufzunehmen, um sie einer Lösung zuzuführen. Dies ist in meinen Augen, die zentrale Aufgabe eines Landtagsabgeordneten. 

In einem zukünftigen Landtag möchte ich meine Erfahrungen in der Finanz-und Innenpolitik weiterhin einbringen, vor allem im Bereich der inneren Sicherheit gibt es viel zu tun. Diese Aufgaben möchte ich lösen. 

Wie denken Sie über die in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten aufgenommenen Flüchtlinge? Welche Chancen und Probleme sehen Sie und wie möchten Sie darauf reagieren?

Für unser Bundesland ist diese Entwicklung eine große Chance. Wir werden  in Zukunft mit einer schrumpfenden Bevölkerung zu Recht kommen müssen. Wenn wir die Flüchtlinge, die auch wirklich hier bleiben wollen, gut integrieren, haben wir eine Chance unseren demografischen Problemen entgegenzutreten. Ich weiß, dass diese Vision noch in weiter Zukunft liegt, vor uns liegen konkrete Aufgaben. Wir müssen unserer Bevölkerung die Angst vor dem Fremden nehmen. Dies erreichen wir nur, wenn alle Bürgerinnen und Bürger bereit sind, sich darauf einzulassen. Das heißt also für uns, Überzeugungsarbeit leisten. Auf der anderen Seite müssen die Flüchtlinge unsere Sprache lernen und unser Grundgesetz als Wertekanon akzeptieren. Damit sowohl die Integration der Flüchtlinge als auch die Akzeptanz der Bevölkerung gelingen, müssen wir als Politiker ehrlich sein. Dieser Prozess kostet Geld.

Was möchten Sie als Abgeordneter des Landtages für Ihren Wahlkreis tun?

Konkret möchte ich verhindern, dass LIEKEN für die Schließung der Weißenfelser Großbäckerei noch mit 11,25 Mio. € Fördermitteln von Ministerpräsident Haseloff (CDU) belohnt wird.

In Weißenfels, Lützen und Teuchern, aber auch vielen anderen Städten muss die Polizeipräsenz in der nächsten Wahlperiode wieder deutlich verstärkt werden. So wie in den letzten Jahren, darf es nicht weitergehen.

Mein Einsatz gilt einem wohnortnahen Schul- und Kindertagesstätten-Angebot und einen guten Personennahverkehr auch in die kleinen Dörfer des Wahlkreises.

Welcher ist Ihr Lieblingsort in Sachsen-Anhalt?

Schloss Goseck im Saaletal zwischen Weißenfels und Naumburg